Keine leeren Versprechen
Widerspruch erntete der Einwurf des Grünen-Bundestagsabgeordneten Gerhard Zickenheiner, der Klimawandel mache Planungssicherheit unmöglich. Mit Dürre oder Frost hätten die Landwirte schon immer zu kämpfen gehabt. Aktuell sei der Wolf ein „heißes Thema“, genauer die Frage, wer Schutzzäune bezahle und aufbaue, meinte Landwirt Sven Geiger. Er forderte auch: „Es braucht Politik, die nicht nur leere Versprechungen macht, wie heute Abend.“
Jubelnden Beifall erntete FDP-Bundestagsabgeordneter Christoph Hoffmann für die Aussage: „Ich will überhaupt keinen Wolf haben, das passt nicht in unsere Region.“
Verbraucher sind gefragt
Viel Zustimmung bekam CDU-Landtagsabgeordneter Patrick Rapp für den Einwand, dass nicht nur die Politik, sondern auch Verbraucher Fehler gemacht hätten. Etwa auf ihrem 1000 Euro teuren Grill dann Billigfleisch zu grillen.
Der Argumentation folgte auch Jörg Hieber, Gründer der regionalen Einzelhandelskette. Zwar nehme er „gerne“ die Rolle des „bösen Einzelhändlers“ an, doch die Endverbraucher würden schlussendlich den Preis bestimmen, er müsse „das Spiel mitspielen“. Man müsse daher die Arbeit der Produzierenden besser darstellen, er sei bereit, „alles aus der Region“ zu machen, bot er neue Kooperationen an.
Dass dieser Dialog in den vergangenen 30 Jahren von Seiten der Bauern „verschlafen“ wurde, gab Obstbauer Max Hagin zu bedenken. Als Auftrag an alle gab beim Besucherpodium schließlich eine Verbraucherin den Auftrag: „Reißt euch zusammen! Schafft miteinander und nicht gegeneinander!“.
Eingeladen hatte das Organisations-Team der Bauernbewegung „alle politischen Parteien“, allerdings nicht die AfD, wie Fischer auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt, auf dessen Hof die erste Podiumsdiskussion in Baden-Württemberg stattfand. Denn die Landwirte würden sich von der AfD nicht vertreten fühlen.