Zurückgekehrt nach Deutschland in ihre badische Heimat wollte sie erstmal einfach ihre Seele heilen. „Man fühlt sich, wie nach einem Krieg. Ich habe keine anderen Menschen ertragen und musste erst lernen, dass ich nicht an allem selbst schuld war.“ Dankbarerweise konnte sie bereits nach drei Wochen im Erich-Reisch-Haus in die Frauen-WG ziehen. AGJ-Mitarbeiterin Luneman besucht die Bewohnerinnen mehrfach pro Woche und betreut mit einer Kollegin die erschöpften Frauen in Einzelgesprächen. „Wir erleben oft bei häuslicher Gewalt, dass die Frauen sich selbst die Schuld zuschreiben und sich Vorwürfe machen.“, berichtet Luneman. Auch verdeckte Obdachlosigkeit sei häufiger, als man denkt. „Frauen, die von zuhause ausziehen, aber nicht auf der Straße wohnen möchten und dann bei einem Mann einziehen. Das führt immer wieder zu neuem Mißbrauch durch die scheinbare Abhängigkeitssituation.“
Das Erich-Reisch-Haus hat eine ambulante Fachberatung, die in jedem Fall als erste Anlaufstation zur Verfügung steht. Dort wird auch entschieden, welche der Frauen in die Frauen-WG einziehen kann. Die Bewohnerinnen freuen sich über Spenden, die die Wohnungslosenhilfe Lörrach oder Projekte wie Näharbeiten, Gartenarbeit oder Freizeitaktivitäten unterstützen.
Bei Interesse können Leser sich auf der Homepage www.wohnungslosenhilfe-loerrach.de informieren.