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Kreis Lörrach ver.di ruft zum Warnstreik

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Betroffen sind unter anderem kommunale Beschäftigte in Kindertageseinrichtungen.                                                                  Foto: Pixabay

Arbeitswelt: Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kündigt für den 6. April Warnstreiks an. Diese stehen im Zusammenhang mit der Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst.

Landkreis Lörrach. Zum Streik aufgerufen sind kommunale Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst in Lörrach, Schopfheim, Rheinfelden, Steinen, Maulburg sowie beim Landratsamt Lörrach. Start der Demonstration am kommenden Mittwoch um 12 Uhr ist der Rathausplatz in Lörrach. Die Abschlusskundgebung findet auf dem Alten Marktplatz statt.

„Trotz intensiver Bemühungen haben die bisherigen Verhandlungen in Potsdam zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband VKA keine Ergebnisse hervorgebracht. Die Forderungen der Beschäftigten wurden pauschal zurückgewiesen“, so ver.di-Gewerkschaftssekretär Julian Wiedmann in einer Mitteilung.

Deshalb rufe die Gewerkschaft zum zweiten Warnstreik in Lörrach auf. Das Motto: „Lörracher Care-Woche – Schlechte Arbeitsbedingungen wegputzen!“

Von der Tarifrunde sei eine Vielzahl so genannter Care-Berufe betroffen. „Egal ob Kita oder Jugendhaus: Das Berufsfeld der Sozialen Arbeit im Gesamten befindet sich in der Krise. Gerade in den letzten beiden Jahren haben die Belastungen zugenommen. Verbesserungen müssen jetzt kommen. Nur mit guten Arbeitsbedingungen, finanzieller Wertschätzung und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel können wir das erreichen“, so Wiedmann.

„Fluktuation und viele offene Stellen sind Anzeichen für Probleme“

Fachkräftemangel sei im Sozial- und Erziehungsdienst das zentrale Problem. In der frühkindlichen Bildung fehlten nach einer kürzlich durchgeführten ver.di-Erhebung alleine in Baden-Württemberg akut 27 000 Fachkräfte, während in der Sozialarbeit nur ein Bewerber auf fünf offene Stellen kommt.

„Starke Fluktuation, hohe Krankenstände und viele offene Stellen sind die Anzeichen für massive Probleme in dem Feld. Daher erwarten wir uns von dieser Tarifrunde endlich eine klare Aufwertung und die nötige Entlastung, um sicherzustellen, dass neue Menschen dafür gewonnen werden und die Beschäftigten, die schon da sind, auch dableiben“, so Wiedmann.

Im Vorfeld wurden betroffene Eltern von ver.di oder durch die Einrichtungen selbst über die anstehenden Maßnahmen informiert. Bei der ersten Streikkundgebung am 7. März haben einige Eltern ihre Solidarität mit den Beschäftigten ausgedrückt.

„Wir bedanken uns bei den Eltern jetzt schon für ihr Verständnis – sie leiden mit den Kindern ebenfalls unter der derzeitigen Situation.“ schließt Wiedmann.

Von der Tarifrunde betroffen sind kommunale Beschäftigte, die als pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen arbeiten, Sozialarbeiter auf unterschiedlichen Feldern sowie Fachkräfte, die in der Behindertenhilfe tätig sind. Die Ergebnisse der Tarifverhandlungen gelten zunächst nur für die Beschäftigten bei öffentlichen Arbeitgebern, werden aber in der Regel von den meisten freien und kirchlichen Trägern übernommen. ver.di geht davon aus, dass im Landkreis Lörrach mindestens 3500 Menschen direkt oder indirekt von den Ergebnissen betroffen sein werden.

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