Kreis Lörrach Verwaltung prüft neue Standorte für Sprachheilschule

Die Oberbadische

Verwaltungsausschuss: Weil am Rhein meldet Platzbedarf in Realschule an und kündigt Mietvertrag

Kreis Lörrach (wer). Kurze Beine, kurze Wege. Das gilt bisher bei dem Zwei-Standorte-Modell der Sprachheilschule des Landkreises (SHS). Da aber die Stadt Weil am Rhein dringend auf die vermieteten Klassenzimmer der Realschule, in der sich die SHS befindet, angewiesen ist, wurden die Räume zum Ende des Schuljahres 2017/18 gekündigt (wir berichteten ausführlich). Nun hat der Verwaltungsausschuss einstimmig die Verwaltung beauftragt, neue Standorte in Hausen und Maulburg zu prüfen. Vorrangig soll gemeinsam mit der Stadt Weil der bisherige Standort oder die Haltinger Hans-Thoma Schule unter die Lupe genommen werden.

Wie SPD-Kreisrat Klaus Eberhardt sagte, stelle die Dezentralität ein wichtiges Qualitätskriterium dar. Gleichzeitig verwies er auf die anstehenden umfangreichen Investitionen des Kreises in die Schullandschaft, weshalb die mittelfristige Finanzplanung im Blick behalten werden müsse. Sollte es in Weil keine Alternative geben, könne der Standort im ehemaligen Hauptschulgebäude in Hausen angesiedelt werden, wo sich der finanzielle Umbauaufwand laut Sitzungsvorlage in Grenzen halten soll. Das sah auch Ulrich May (FW) so. „Es ist gut zu sehen, dass Hausen eine Option darstellt, sollten die Räume in Weil wegfallen.“ Maulburg müsse aber im Auge behalten werden, sprach er sich für einen „Letter of Intent“ im Rahmen einer langfristigen Lösung aus.

Zum Hintergrund: Vieles spricht für eine Zusammenführung der beiden Standorte von Weil und Zell an einem zentralen Ort im Landkreis. Den Hut in den Ring geworfen hat die Gemeinde Maulburg, die dem Kreis für einen Neubau bereits ein Grundstück in unmittelbarer Nähe zur Helen-Keller Schule angeboten hat. „Diese Option sollten wir uns nach Möglichkeit offenhalten“, gab Ulrich Renz (CDU) zu bedenken, allerdings dürfe das keine Kosten verursachen.

Wie Landrätin Marion Dammann anmerkte, könne angesichts der Investitionen in den Schulbereich nicht vor dem Jahr 2025 vertieft über die langfristige Lösung nachgedacht werden. Sollte dereinst dort ein Neubau entstehen, sei mit Synergieeffekten aufgrund der Nähe zur benachbarten Schule zu rechnen.

Deutlich für eine langfristige Lösung an einem zentralen Standort hat sich das Staatliche Schulamt Lörrach ausgesprochen, rief Grünen-Kreisrätin Margarete Kurfeß in Erinnerung. Für kurze Wege sprach sich indes Wolfgang-Roth Greiner (FDP) aus. Wie Finanzdezernent Alexander Willi sagte, soll mit dem Anmieten von Räumen in Hausen der zweite Standort in Zell geschlossen werden.

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