Durch die Anbindung des KaF an das Traumanetzwerk und den sozialpsychiatrischen Dienst des Caritasverbands könne den Betroffenen eine entsprechende Hilfe angeboten werden. So gebe es das Gruppenangebot „Stark im Umgang mit Gefühlen“. Dort lernten die Männer ihre Emotionen einzuordnen und diese auch in brenzligen Situationen zu kontrollieren.
Falls eine Finanzierung möglich sei, wäre ein Aufbau einer Fachstelle für Gewaltprävention für Männer auch sehr sinnvoll, meinte Mrad. 29 Personen im Landkreis Lörrach würden der Personengruppe 2 zugeordnet werden.
Personengruppe 3
Die dritte Gruppe sei für Beratung und Hilfsangebote des KaF schwer erreichbar. Diese Personen bewegten sich in einem schlechten sozialen Umfeld und seien nicht einsichtig genug, um ihr Verhalten zu ändern. Für sie würden derzeit keine speziellen Angebote entwickelt werden. „Wir sind bei unserer Arbeit auf die Mitwirkung der Betroffenen angewiesen“, hob Schumacher als einen wichtigen Aspekt hervor. Man habe keine Handlungsbefugnis gegen den Willen des Klienten. Zudem sei die Akquise von Fördergeldern sehr schwierig. 25 junge Männer gehörten derzeit zu diesem Personenkreis.
Hanspeter Hüttlin (CDU) sprach von einer sehr diffizilen Aufgabe, derer sich die Caritas annimmt. Erschwerend käme hinzu, dass einige der jungen Männer der deutschen Sprache nicht mächtig seien. Schumacher erwähnte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der „Peer Support“-Beratung, für diese die KaF einen Antrag gestellt habe. Sie werde durch Menschen ausgeführt, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befänden, dieselbe Sprache sprächen und den Betroffenen wertvolle Hilfestellung geben könnten. Gerne wolle man acht solcher Berater ausbilden.
Jörg-Tonio Paßlick (Freie Wähler) sagte, dass niemand die Krisenbeauftragten um ihre Arbeit beneide und forderte, nicht nur therapeutische Maßnahmen anzubieten, sondern auch konkrete Beschäftigungsangebote für die jungen Männer zu schaffen.
Schumacher erwiderte, dass in dieser Sache die Bundespolitik gefordert sei und diese zulassen müsse, dass geduldete Migranten Zugang zum Arbeitsmarkt bekämen. Viele von ihnen könnten nicht abgeschoben werden, da keine Ausweispapiere vorlägen. Die Männer würden aber trotzdem sehr gerne arbeiten. Es sei daher eine politische Frage, dieser Personengruppe ein Minimum an Integration zu ermöglichen.