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Kreis Lörrach Viele kleine Unterschiede

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Viele Erfahrungen und auch Ideen brachten die Gesprächsteilnehmer zur Sprache (v.l.): Henning Kurz, Joachim Schlageter, Felix von Rohr, Henning Penninggers und Peter Schenk. Foto: Rolf Reißmann

Talk im TiZ: Podium widmet sich dem Leben im Dreiland.

Kreis Lörrach - Fasnacht ist ein wichtiges Bindeglied in der Region. So lautet ein Fazit der zweiten Auflage von „Talk im TiZ“ im Theater im Zehnthaus in Grenzach-Wyhlen, welches das Leben an der Grenze thematisierte. Zwar ging ein Schmunzeln durch die Reihen, doch Felix Rudolf von Rohr, ein Basler Urgestein, begründete dies sehr überzeugend. „Zunächst einmal sind sich die beiden Fasnachtstraditionen doch ähnlich, aber vor allem hält die seit Jahrzehnten mit der Fasnacht erreichte Kommunikation auch im Alltag das gesamte Jahr über an“, erklärte er.

Henning Kurz, Moderator und Leiter der VHS, wies in seiner Einstiegsmoderation darauf hin, dass es bis zu Beginn des 1. Weltkrieges gar keine Grenzkontrollen zwischen der Schweiz und Baden gab. Das wirke bis heute nach, weshalb die Mentalitätsunterschiede zwischen Basel und dem angrenzenden Umland relativ gering seien.

An Feinheiten gewöhnen

Holger Penninggers, ein aus Norddeutschland stammender Arzt, arbeitet auf beiden Seiten der Grenze und musste sich an viele kleine Unterschiede gewöhnen. So sei in der Schweiz das vertrauliche „Du“ auch zwischen verschiedenen Dienstebenen schnell möglich, doch wehe dem, der aus deutscher Erfahrung daraus ableite, dass damit auch Hierarchien aufgehoben würden. Solche Feinheiten müssen deutsche Zuwanderer erste lernen.

BZ-Redakteur Peter Schenk, ebenfalls Norddeutscher und seit jeher frankophil eingestellt, ergänzte dies mit jüngsten Erkenntnissen aus einem Gespräch, dass er mit der Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige für die BZ-Basel führte. Der Journalist sei selbst erstaunt gewesen, als er hörte, wie viele Kleinigkeiten zu Stolpersteinen im Verhältnis untereinander werden können. Aber eben keine tiefgründigen, zu Streit führenden Zerwürfnisse erwachsen daraus.

Felix Rudolf von Rohr kam auf das Einkaufen zu sprechen. Es sei doch wohl verständlich, einen solchen Kostenvorteil zu nutzen, wenn er gewissermaßen vor der Haustür angeboten werde. Aber er schäme sich manchmal, wie sich seine Landsleute hier verhalten. „Bei wenigen Euro an der Kasse einen grünen Zettel ausstellen zu lassen, ist einfach unwürdig, schließlich spart man auch bei der Mehrwertsteuer“, machte von Rohr deutlich.

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