Das Spektrum der Menschen in Ausbildung reicht vom Top-Azubi bis zum Problemfall, vom 18- bis zum 60-jährigen querbeet. Peter Normann war so ein Problemfall und ließ sich überzeugen, die Ausbildung zum Industriemechaniker zu machen. Heute ist er der „Musterknabe“, einer von 60 Prozent Lehrgangsteilnehmern, die es von der Langzeitarbeitslosigkeit in eine Festanstellung schaffen. Insgesamt gelingt 99 Prozent der Lehrgangsteilnehmer bei bbv ein IHK-Abschluss, sagt Uttner nicht ohne Stolz. Auf die sozialpädagogische Betreuung der Lehrgangsteilnehmer legt man Wert. Wenn Abbruch durch Schulden, Alkohol oder familiären Stress droht, sind die Helfer zur Stelle.
Ohne Plan durchs Leben
Normann hat inzwischen Freunde über das Weiterbildungsinstitut gefunden: „Einer ist direkt übernommen worden. Ein anderer hat jetzt ein Vorstellungsgespräch.“ Das macht Mut. Ihm und hoffentlich auch anderen Betroffenen, die sich ohne Ausbildung und ohne Plan durchs Leben schlagen. Ihnen will Melanie Payer die Augen öffnen: „Jeder zweite Arbeitslose hat keine Ausbildung und wird in Zeiten der Transformation immer schwerer einen Job finden.“ Die Botschaft der Arbeitsagentur ist klar: Es ist nie zu spät. „Du bist nicht zu alt“, wie Payer sagt.
In einem System der Belohnung erhalten Teilnehmer der Maßnahmen nicht nur viel Selbstbestätigung, sondern auch Bonuszahlungen für Abschlüsse und unter Umständen ein Mietauto. Trotzdem kommen zu wenig Bürger, bedauert die Arbeitsagentur. „Die Mittel sind vorhanden, aber die Resonanz ist verhalten“, berichtet Rimkus. Befragt man heute Peter Normann nach seinen Plänen, so sagt er: „Eine Festanstellung und eine eigene Wohnung.“ Beides ist durch die Umschulung bei bbv in greifbare Nähe gerückt. Das Jobcenter wünscht sich noch viel mehr solcher Erfolgsgeschichten.