Hängebrücke Todtnau Von oben herab: Kommen Sie mit auf die neue Hängebrücke

Verena Wehrle
Zur Eröffnung der neuen Hängebrücke gibt es am langen Pfingstwochenende viel Programm. Foto: Verena Wehrle

Die neue Hängebrücke bietet atemberaubende Ausblicke auf den Todtnauer Wasserfall

Betritt ein Besucher zum ersten Mal die neue Hängebrücke über dem Todtnauer Wasserfall, hat er sofort diesen Adrenalinkick und schon gleich ein mulmiges Gefühl im Magen. Es kribbelt. Noch dazu wackelt die Brücke ziemlich. „Das soll so sein, für das richtige Feeling“, sagt Günter Eberhardt, Investor der Brücke, bei der Vorab-Presseführung am Mittwoch.

Wunderschön ist der einmalige Blick von oben auf den Wasserfall und das Tal hinab. 120 Meter über dem mit 97 Meter Fallhöhe höchsten Naturwasserfall Baden-Württembergs schwebt der Besucher. Die Landschaft beeindruckt: Es ist wahrlich ein außergewöhnliches Erlebnis.

Nach rekordverdächtigen neun Monaten Bauzeit ist es endlich soweit: Die 450 Meter lange „Blackforestline“ wird am Pfingstwochenende feierlich eröffnet.

„Wir freuen uns riesig“, sagt Eberhardt, der die Zusammenarbeit mit der Stadt und den Handwerkern lobt. „Das Ergebnis übertrifft meine Erwartungen komplett“, erzählt er und schwärmt vom Standort und der Natur.

Allein das Betreten ist ein Erlebnis Foto: Verena Wehrle

Fünf-Millionen-Projekt

Projektleiter Roland Haag von Eberhardt Bewehrungsbau blickt zurück. Die Bauzeit sei herausfordernd gewesen, aber alle Beteiligten hätten sie unfallfrei überstanden. 300 Personen waren an dem fünf Millionen Euro teuren Projekt beteiligt. Vier Jahre Vorlaufzeit hatte die Planung beansprucht.

Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner hob die Bedeutung der Brücke für die Stadt hervor. Angefangen habe alles mit einem „harmlosen Anruf“ im Juli 2017.

„Von Anfang an haben wir als Stadt und die Ortschaftsräte gesagt: Wir stehen dahinter“, betont Wießner. Er selbst traut sich übrigens nicht aufs Bauwerk: Höhenangst. Mit dem Gesamtpaket aus der Gastronomie „Brückenheimat“ in Aftersteg, der Brücke und dem neuen Wasserfallportal habe man insgesamt zwischen acht und neun Millionen Euro in die Qualitätsverbesserung vor Ort investiert.

Der Todtnauer Wasserfall Foto: Verena Wehrle

Wichtige Infrastruktur

Patrick Schreib, seit Januar Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus (HTG), dessen Tourist-Info nun im Besucherzentrum am Brückeneingang eingezogen ist, hob vor allem die Infrastruktur hervor. Denn nur, wenn der Besuch der Brücke mit einer Wanderung und etwa einem Café-Besuch verbunden werde, entstehe eine gesamttouristische Einrichtung.

„Das Erlebnis beginnt bereits dort, wo sich jemand entscheidet, in die Region zu kommen“, sagt Schreib. 100 000 Besucher erwarten die Brückenbetreiber jährlich. Dafür müsse die HTG die Rahmenbedingungen schaffen – für einen nachhaltigen Tourismus, wie es heißt. Hier müsse man ständig dran bleiben und bei möglichen Konflikten – etwa wegen Parkplätzen im Ort – nachjustieren.

Die Linie über der Region.

Projektleiter Roland Haag bezeichnete die „Blackforestline“ als eine Linie, die über dem Wasserfall, über der Region schwebt. Für ihn sei es wichtig, dass nicht alle Besucher mit dem Auto hochfahren, sondern auch die Wanderwege nutzen. Für ihn sei es die schönste Brücke. Denn: „Jedes Mal ist der Blick etwas Besonderes.“

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