Kreis Lörrach „Wachrütteln ist angesagt“

Die Oberbadische
John Eble (r.) mit Azubis bei der Herstellung von Waffeln, zu denen es Mus aus „geretteten“ Äpfen gibt. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Hieber: Azubis gestalteten „Woche der Nachhaltigkeit“

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. Es gibt etliche Ansatzpunkte, die negativen Auswirkungen des Lebensmitteleinkaufs einzudämmen: ökologischere Produktion, kürzere Transportwege, Mehrwegsysteme, weniger Verpackungsmüll, weniger Lebensmittelverschwendung und Vieles mehr. Die 14 Hieber-Supermärkte in der Region wollen mit gutem Beispiel vorangehen.

„Wachrütteln ist angesagt“, beschreibt der Lörracher Marktleiter John Eble den tieferen Sinn der zu Ende gegangenen „Woche der Nachhaltigkeit“.

Zeigen, wie es besser geht

Auszubildende aller Märkte – allein 27 junge Frauen und Männer in Lörrach – demonstrierten sechs Tage lang mit praktischen Beispielen wie es (besser) geht – getreu dem eigenwilligen Slogan: „Heute Rettich die Welt!“.

Vor den Augen interessierter Kunden produzierten die Azubis zum Beispiel Waffeln und servierten sie mit einem ebenfalls selbsthergestellten Mus aus „geretteten“ Äpfeln, die üblicherweise nicht mehr verkauft werden, weil sie kleine Dellen haben oder eine schrumpelige Haut.

„Trotzdem sind auch diese Äpfel verwertbar und dürfen nicht in der Abfalltonne landen, wie viele andere Lebensmittel auch“, bekräftigt eine junge Hieber-Mitarbeiterin ihren Unmut über die ihrer Meinung nach weitverbreitete Wegwerfmentalität.

„Lebendbaum“ aus Holz

Gleich neben dem Waffelstand konnten die Kunden ihre persönlichen Gedanken zum Thema Umwelt- und Naturerhalt auf kleinen Zetteln an einen „Lebendbaum“ aus Holz heften. Wenige Meter weiter gab es anstelle von Plastikgeschirr Schalen und Gefäße aus Palmblatt. An anderer Stelle im Markt warb ein Unternehmen vom Bodensee für Essbesteck, Zahnbürsten und Trinkhalme, die aus anti-bakteriellem Bambus hergestellt werden.

Intensiv beworben wurden obendrein die Mehrwegbox zum Einpacken von Fleisch- und Wurstwaren und der saubere Mehrwegbecher für Heißgetränke. Derweil ersetzen Baumwollbeutel die verpönte Plastiktüte, und die so- genannte MeiBox eignet sich vorzüglich zum Transport vom Eiern.

Marktleiter John Eble wertet die „Woche der Nachhaltigkeit“ als Erfolg. Er unterstrich im Pressegespräch die Hieber-Philosophie, möglichst viele Produkte aus regionaler Erzeugung anzubieten. „Wenn man weiß, wo es herkommt, schmeckt’s einfach besser“, sagt ein Azubi, der sich bereits auf die nächste Aktion dieser Art freut.

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