^ Basel: Wachstum verlangsamt sich - Basel - Verlagshaus Jaumann

Basel Wachstum verlangsamt sich

SB-Import-Eidos
Im Jahresdurchschnitt erwartet Economiesuisse 2022 eine Teuerung von „knapp drei Prozent“. Auch nächstes Jahr sei mit einer für Schweizer Verhältnisse hohen Inflationsrate zu rechnen. Foto: pixabay

Konjunktur: „Ökonomischer Giftcocktail“ überträgt sich auf Schweizer Wirtschaft

Die Schweizer Wirtschaft ist im Startquartal 2022 leicht gewachsen. Die Erholung vom Corona-Einbruch ging damit trotz des Ukraine-Kriegs, der Lieferkettenprobleme und der steigenden Inflation weiter. Möglicherweise setzt sich das so fort.

Basel/Bern (awp). Alles in allem stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Periode von Januar bis März gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) jetzt mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresquartal, in dem noch stärkere Corona-Beschränkungen galten, stieg das BIP um 4,4 Prozent. Der Anstieg kommt damit am oberen Rand der Erwartungen zu liegen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten die Entwicklung zum Vorquartal nämlich bei plus 0,2 bis plus 0,5 Prozent gesehen.

„Das Wachstum überrascht“, fasst Experte Thomas Gitzel von der VP Bank die Meinung der Ökonomenzunft zusammen. „Zum einen fiel es unerwartet stark aus, zum anderen überrascht die Zusammensetzung.“

Industrie im Hoch

Zum Wachstum trug laut dem Seco insbesondere der Industriesektor bei. Aber auch der Bereich Finanzen und Versicherung wuchs. Teile des Dienstleistungssektors, insbesondere das Gastgewerbe, seien zu Beginn des Quartals hingegen durch die jüngste Corona-Welle und die damit einhergehenden Maßnahmen im In- und Ausland gebremst worden.

„Die Omikron-Welle war vor allem im Januar spürbar“, sagte Ronald Indergand, Leiter des Ressorts Konjunktur beim Seco, gegenüber AWP. Mit den Lockerungen im Februar sei es dann aber zu einer schnellen Erholung gekommen. „Alles in allem sind wir nach wie vor im Erholungsprozess vom Covid-Einbruch“, fasst Indergand die Entwicklung im gesamten Quartal zusammen.

Steigende Energie- und Rohstoffpreise, anhaltende Lieferengpässe und eine sich abschwächende Nachfrage belasten die Schweizer Wirtschaft laut Economiesuisse stark. Der Wirtschaftsdachverband korrigiert nun seine Prognose für das BIP-Wachstum im laufenden Jahr nach unten. Dieser „ökonomische Giftcocktail“ übertrage sich auf die Schweizer Wirtschaft, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten neuen konjunkturellen Ausblick der Economiesuisse. Der Wirtschaftsverband erwartet nun, dass das Schweizer Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr noch um 1,8 Prozent zulegen wird. Zuvor war er noch von einem Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent ausgegangen.

Angezogene Handbremse

Zwar sei die Auftragslage nach wie vor gut, so Economiesuisse. Die Lieferkettenproblematik treffe allerdings die stark auf die internationale Arbeitsteilung ausgerichtete Schweizer Wirtschaft besonders heftig. Dazu belasteten steigende Inputpreise die Margen der Unternehmen. „Die Schweizer Wirtschaft fährt derzeit mit angezogener Handbremse. Und die Lage wird sich nicht so rasch ändern.“

Auch in der Schweiz ziehen die Preise zudem an, wenn auch nicht so stark wie im Ausland, wie Economiesuisse feststellt: Im Jahresdurchschnitt erwartet Economiesuisse 2022 eine Teuerung von „knapp drei Prozent“. Auch nächstes Jahr sei mit einer für Schweizer Verhältnisse hohen Inflationsrate zu rechnen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading