Bereits im ersten Halbjahr 2023 sollen die Umstrukturierungen anlaufen. Dafür hat der Aufsichtsrat grünes Licht gegeben. Eine erste Skizze möglicher künftiger Zuordnungen von Abteilungen zu Standorten war Anfang November bekanntgegeben und in den vergangenen Wochen mit Führungskräften intensiv besprochen und vertieft geprüft worden.
Ziel der Neuerungen ist es, die Qualität der Patientenversorgung und die Attraktivität der Kliniken als Arbeitgeber zu sichern und auszubauen. Dafür sollen durch die Zusammenführung von Leistungen zwischen den vier Klinikstandorten in Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim und den Abbau von Doppelvorhaltungen weitere Personal- und Strukturpotenziale identifiziert und Kosten gesenkt werden.
Durch Fokussierung unterschiedlicher Leistungsangebote an den vier Standorten mit entsprechender Unterstützung durch die notwendigen Sekundärbereiche wie Anästhesie oder Radiologie werden Schwerpunkte gebildet. Sie sollen Raum bieten für die Erweiterung und qualitative Verbesserung der bestehenden Leistungen.
Mit externer Expertise
Die Geschäftsführung der Kliniken verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, die Themen Verweildauer, Kosten durch Fremdpersonal, ärztliche Leistungsdichte, Kommunikation und Personal zu fokussieren. Dadurch soll die Situation so verbessert werden, dass ab dem Wirtschaftsjahr 2026 wieder ein (nahezu) ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden kann. Zur operativen Umsetzung soll externe Expertise hinzugezogen werden.
Oberstes Ziel der Kliniken bleibt es nach Angaben der Verantwortlichen, die Patientenversorgung im Dreiländereck nicht nur sicherzustellen, sondern zu verbessern und die Arbeitsplätze für rund 2400 Mitarbeitende in kommunaler Trägerschaft zu erhalten. Gleichzeitig wolle man dem zukünftigen Zentralklinikum eine gute Ausgangslage verschaffen.
Durch die angestrebte Konzentration von Fachbereichen entstehen nach Ansicht der Verantwortlichen mehrere Synergieeffekte, die sich positiv auf die Stellenschlüssel, die Qualität der Patientenversorgung und auf die Anzahl der zu versorgenden Patienten auswirken.
Kreis erhöht Kredit
Die Verantwortlichen sind sich einig, dass zur Umsetzung des Sanierungskonzepts die Unterstützung durch den Landkreis notwendig ist. Dammann bestätigte im Pressegespräch, dass sich der Kreistag klar zur kommunalen Trägerschaft bekenne und bereit sei, zusätzlich zu dem bereits genehmigten Kredit in Höhe von zwölf Millionen Euro einen weiteren Kredit über zwei Millionen Euro zu gewährten.
Bevor die Kliniken 2026 wieder ein ausgeglichenes Wirtschaftsergebnis erzielen können, würden sie in den Jahren 2024 und 2025 weitere Hilfen für den laufenden Betrieb benötigen – wenn auch voraussichtlich in geringerer Höhe.
Für die Beurteilung der Fortschritte bei den Restrukturierungen der Kliniken soll dem Kreistag eine begleitende Kontrolle zur Seite gestellt werden – ein Konstrukt, mit dem man bei dem Klinikneubau sehr gute Erfahrungen macht, wie es heißt.