Arbeitsmarkt: Langzeitarbeitslose profitieren
Kreis Lörrach. Die Arbeitslosigkeit geht erneut zurück, sogar stärker als in den Jahren davor. Corona wirkt sich kaum mehr in den Arbeitsmarktzahlen aus. Sogar Langzeitarbeitslose profitieren von der Entwicklung und liegen zehn Prozent unter dem Wert des Vorjahres, teilt die Lörracher Agentur für Arbeit mit.
War die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen während der Hochphase der Pandemie noch das absolute Sorgenkind, blickt man diesen Monat auf einen der niedrigsten Werte der letzten zehn Jahre.
„Wir spüren seit Jahresbeginn eine kontinuierlich positive Entwicklung. Dieser Aufwärtstrend, kombiniert mit der Corona-Erholung, scheint stark genug, die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Unsicherheiten und wirtschaftlichen Dämpfer auszugleichen. Unternehmen, die bereits Auswirkungen durch Liefer- und Auftragsausfälle spüren, können diese mit dem bewährten Instrument Kurzarbeit abfedern“, kommentiert Horst Eckert, Leiter der Lörracher Arbeitsagentur, die Lage.
Das Ende der meisten Corona-Beschränkungen und die Frühjahrsbelebung hätten die Nachfrage nach Arbeitskräften verstärkt. Der Stellenbestand klettert im April auf einen neuen Höchststand von 3845 offenen Stellen.
8250 Arbeitslose
Auch wenn sich der Arbeitsmarkt derzeit in ruhigem Fahrwasser befindet, treiben Eckert die Entwicklungen rund um den Ukraine-Konflikt um: „Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden voraussichtlich ab dem 1. Juni Anspruch auf Grundsicherung haben. Auf die Umsetzung bereiten sich die Jobcenter aktuell mit Hochdruck vor.“
Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach nahm um 0,1 Prozentpunkte ab und liegt nun bei 3,7 Prozent. Vor der Corona-Krise lag die Quote bei 3,6 Prozent. Das Land Baden-Württemberg weist eine Quote von 3,3 Prozent aus.
Im April wurden in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 8250 Arbeitslose gezählt. Im Landkreis Lörrach nahm die Arbeitslosigkeit um 88 Personen (minus 1,6 Prozent), im Landkreis Waldshut um 78 Personen (minus 2,5 Prozent) ab. Die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wirkt sich ebenfalls positiv auf die Langzeitarbeitslosigkeit (2742) aus. Im April waren 62 Menschen weniger langzeitarbeitslos gemeldet als im März, geht aus der Statistik hervor.
