Die Fachstelle Sucht bietet in der Zentrale in Lörrach und in drei Außenstellen ein umfassendes Angebot zu allen Fragen in Zusammenhang mit legalen Suchtformen für Betroffene und Angehörige. Insgesamt wurde ein Beratungsrückgang bei den Betreuungszahlen in allen Bereichen um zehn bis 15 Prozent festgestellt. Bei den Reha-Vermittlungen gab es im vergangenen Jahr ebenfalls Rückgänge zu verzeichnen. „In einer äußeren Krisensituation zusätzlich noch massive persönliche Veränderungsprozesse anzugehen, ist offenbar eine sehr hohe Hürde“, machte Steimle deutlich. Auffallend sei indes die hohe „Haltequote“ im Bereich der Nachsorge. „Kaum jemand hat seine Therapie abgebrochen. Viele schließen die Betreuung mit gutem Ergebnis ab“, bilanzierte Steimle. In vielen Fälle bedeutete dies die Sicherung von Arbeit, Wohnung und sozialem Umfeld.
Suchthilfe Drehscheibe
Besonders von der Pandemie betroffen sind die Klienten der Suchthilfe Drehscheibe. Diese ist ein niederschwelliges Angebot für langjährig schwerwiegend Suchterkrankte. Im Zentrum steht der Kontaktladen als offener Aufenthaltsort.
Die meisten leben laut Steimle in prekären sozialen Situationen, ihre Ängste und Zukunftssorgen seien stark ausgeprägt – Frustration, Aggression und Depression seien im Kontakt deutlich spürbar. Laut Steimle ist es dem Team in den vergangenen beiden Jahren gelungen, einen festen Stamm von Personen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen weiter zu betreuen. „Wir erreichten immerhin zwei Drittel der Besucherzahlen im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie.
Steimle sieht die Fachstelle gut aufgestellt. Finanziell sei das Angebot gesichert, verwies sie auf einen Vertrag mit dem Kreis bis zum Jahr 2026.
Die Fachstelle Sucht ist erreichbar unter Tel. 7621/95 67 890.