Er hat neben der Abdeckung mit Hagelschutznetzen weitere Maßnahmen gegen die Trockenheit ergriffen. Einen mengenreduzierenden Schnitt etwa oder auch das Abdecken der Böden in den Obstplantagen mit Kompost. „Das hält die Feuchtigkeit wenigstens eine gewisse Zeit im Boden“, meint der Obstbauer.
Im Weinbau gab es indes Sortenstrukturänderungen schon vor geraumer Zeit. Dass die Winzer auch hierzulande seit zehn bis 15 Jahren eher südländische Rebsorten wie Regent, Merlot, Shiraz oder diverse Cabernets anpflanzten und nach wie vor kultivieren, war allerdings keine frühe Reaktion auf den Klimawandel. Es war vielmehr die Absicht, die Sortenstruktur den veränderten Kundenansprüchen anzupassen.
Weinanbau ist weniger von Klimawandel betroffen
Wie Weinbauberater Hansjörg Stücklin erklärt, stünden die Rebanlagen im Markgräflerland trotz anhaltender Trockenheit und Hitze im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Kulturen, wie Wiesen, Sträuchern und Bäumen noch hervorragend dar. Kritisch sei es aber für die jungen, zwei bis fünfjährigen Rebanlagen. Diese zeigten beginnende Wasserstresssymptome, besonders auf den flachgründigenen Böden. Da für die kommenden zwei Wochen kein oder kaum Niederschläge erwartet würden, werde sich der Trockenstress sicherlich verschlimmern, befürchtet Stücklin und nennt ein auf die vergangenen Trockenjahre zurückzuführendes Problem: „Unsere tiefwurzelnden Reben finden auch im Unterboden kaum noch Wasser“, betont der Weinbaufachmann.
So gebe es bei den Burgundersorten einen Vegetationsstopp. „Das ist grundsätzlich nicht so schlimm, da sich damit der angepeilte Lesebeginn für diese Sorten etwas nach hinten verschiebt“, nennt er auch einen positiven Aspekt der aktuellen Klima-Situation.
Solche Vorteile sieht Heiner Brunner, Milchviehhalter mit rund 80 Rindern und Vollerwerbslandwirt in Wies im Kleinen Wiesental, weniger. Der erste Schnitt fürs Heu im Mai war mäßig, der zweite im Juni etwas besser. Nun zeichne sich aber ein erneuter Engpass beim Grünfutter ab. „Es wächst einfach nichts nach“, beklagt der Milchbauer. Die einzige Gegenmaßnahme, die er sieht, sei eine Anpassung des aktuellen Viehbestandes.
Weniger Vieh auf gleicher Fläche würde aber auch Einkommenseinbußen bedeuten und die ohnehin eher schwierige Aufwand-Ertrags-Situation der Höhenlandwirte damit weiter belasten.