Angesichts der Suche nach qualifizierten Pflegekräften kommt dem gemeinschaftlichen Wohnen im Alter eine immer größere Bedeutung zu. „Wenn wir gemeinschaftliches Wohnen nicht schon hätten, müssten wir es schleunigst erfinden“, meinte Müller.Von einem erfolgreichen Beispiel berichtete Helga Bär, Leiterin der Pflegewohngruppe „Adlergarten“ der Bürgergemeinschaft Eichstetten am Kaiserstuhl. „Die Seele ist nicht das Haus, die Seele sind die elf Menschen, die darin wohnen“, unterstrich Bär die gemeinsame Gestaltung des Alltags. „Wir sichern Alltagsnormalität in einer häuslichen Atmosphäre“, beschrieb die Leiterin das kombinierte Bemühen von Alltagsbegleitern und Fachkräften einer Sozialstation, die anvertrauten Menschen in ihrer meist angestammten dörflichen Umgebung zu belassen. Mit einem Wort: „Wir lassen die Kirche im Dorf.“
Bei allen Themenpunkten der Konferenz kam zum Ausdruck: Die meisten Menschen wünschen sich eine Wohnumgebung, die Selbstständigkeit, soziale Kontakte und Teilhabe ermöglicht – dies auch im hohen Alter, bei Hilfe- und Unterstützungsbedarf, Pflegebedürftigkeit oder Behinderung.