Seit Dezember haben die Anzeigen auf Kurzarbeit wieder zugenommen. Betriebe melden zunächst einen möglichen Arbeitsausfall bei der zuständigen Agentur für Arbeit. Wie hoch die Zahl der Arbeitnehmer sein wird, die tatsächlich wieder oder neu von Kurzarbeit betroffen sind, wird sich erst dann zeigen, wenn die Betriebe ihre Abrechnungen bei den Arbeitsagenturen eingereicht haben werden.
Im vergangenen Jahr haben im Dreiländereck insgesamt rund 5500 Unternehmen Kurzarbeit für rund 60 000 Mitarbeiter angezeigt. Das waren rund 40 Prozent der hiesigen Betriebe und gut 45 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Leistungserbringer im Agenturbezirk, wie Eckert hervorhebt.
Anzeigen auf Kurzarbeit auf niedrigerem Niveau
Während des ersten Lockdowns im April des vergangenen Jahres hatte ein Drittel der Unternehmen für rund 3000 Beschäftigte noch Kurzarbeit angezeigt. Betroffen waren und sind insbesondere die Gastronomiebetriebe, Hotellerie und auch – durch die Nähe zur Schweiz – der Handel. „Dieses hohe Niveau bei den Anzeigen sehen wir derzeit aber nicht“, betont der Agenturchef.
Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ältere und unter 25-Jährige sowie Menschen mit geringer oder branchenfremder Qualifizierung, wie Hilfs- oder Leiharbeiter. Bei jungen Menschen unter 25 Jahren nahm die Arbeitslosigkeit um zehn Prozent, bei Älteren über 55 Jahren um neun Prozent zu.
Sorge bereitet Eckert allerdings, dass immer mehr junge Menschen gemeldet sind, die über keinen Berufsabschluss verfügen. Perspektivisch werde es durch Digitalisierung und Strukturwandel immer weniger Tätigkeiten geben, die sich an An- und Ungelernte richteten. Auf der anderen Seite steige der Bedarf an qualifizierten Fachkräften stetig an. Um jungen Menschen den Wert von Ausbildung zu vermitteln und dieses Potenzial nicht zu verlieren, setze die Arbeitsagentur den Fokus in diesem Jahr auf die Themen Ausbildung und Qualifizierung.