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Kreis Lörrach Zeichen stehen auf Rezession

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Der Vorstand (v.l.) mit Daniel P. Herkommer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft (links): Benno Eckerlin, Hans-Jörg Greiner, Dirk Frey, Peter Jungel, Martin Gebhardt und Obermeister Dietmar Fuchs. Foto: zVg/Mirjam Rudolph

Innungsversammlung: Stuckateur- und Gipserinnung Lörrach/Müllheim zieht Bilanz

Kreis Lörrach (wer). Die Auftragsbücher sind noch einigermaßen gefüllt, sodass die meisten Betriebe für die nächsten Wochen oder Monate noch zu tun haben, kommentierte Dietmar Fuchs, Obermeister der Stuckateur- und Gipserinnung, die wirtschaftliche Lage der Innungsbetriebe im Rahmen der jüngsten Innungsversammlung in Binzen. Indes stünden die Zeichen auf Rezession.

Bedingt durch den Ukrainekrieg und die damit ansteigenden Energiekosten werde ringsum die Konjunktur abgewürgt, stellte Fuchs fest. Kunden würden weniger Aufträge vergeben, und private Bauherren hätten ihre Projekte auf Eis gelegt.

Tägliche Horrormeldungen

Zwar gehöre seine Branche nicht zur energieintensiven, aber die Materialien, die von den Betrieben der Innung verarbeitet würden, benötigten wiederum sehr viel Energie in ihrer Produktion. „Und bei den täglichen Horrormeldungen, sowohl aus Politik wie aus der Wirtschaft, kann einem durchaus schon mulmig werden“, sagte der Obermeister. Dieser thematisierte zudem den Fachkräftenachwuchs: Bei den Azubizahlen ist laut Fuchs angesichts acht Auszubildende in allen drei Lehrjahren noch Luft nach oben.

Die schulische Wissensvermittlung findet in der Gewerbeakademie Freiburg statt. Die Verlagerung von Schopfheim dorthin bewertete der Obermeister kritisch: „Ich sehe die Verlagerung als nachteilig für den Ausbildungsstandort Lörrach, und es trägt nicht zur Attraktivitätssteigerung unseres Berufsbildes in der Region Lörrach bei.“ Fuchs hofft, dass die Azubis aus der Region Lörrach auch weiterhin mit einem Shuttleservice nach und von Freiburg geholt und gebracht werden. „Dies auch in Jahren, in denen vielleicht einmal nur drei bis vier Azubis aus unserer Region kommen.“

Kritik an einer oftmals überbordenden Bürokratie übte er am Beispiel eines seit 2018 in Deutschland lebenden Asylsuchenden aus Kamerun mit Duldung. Nach einem Praktikum bewarb sich der junge Mann für eine Ausbildung zum Gipser und Stuckateur. Nachdem seitens der Handwerkskammer alles mit dem Ausbildungsvertrag klar gegangen sei, habe die Ausländerbehörde ihr Veto eingegt. „Ich würde das jetzt hier auch nicht unbedingt erwähnen, wenn ich nicht wüsste, dass es kein Einzelfall ist“, monierte Fuchs.

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