Weil am Rhein Zwischenetappe ist erreicht

Saskia Scherer

Brücke über Nordwestumfahrung wird freigegeben. Straße soll noch 2019 in Betrieb genommen werden.

Weil am Rhein-Haltingen - Mit der Freigabe der Radwegebrücke über die Nordwestumfahrung (wir berichteten) ist ein weiterer Schritt zur Fertigstellung der Umgehungsstraße im Stadtteil Haltingen getan. Es handelt sich des Weiteren um ein wesentliches Element im Radverkehrskonzept „Velo 2025“ der Stadt.

Bereits im Jahr 2000 wurde die Nordwestumfahrung im Gemeinderat beschlossen, erinnerte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz beim Pressetermin. Anschließend gab es Diskussionen, wie Radler und Fußgänger zu führen seien, ergänzte Erster Bürgermeister Christoph Huber. Er hat in seiner Zeit als Ortsvorsteher Haltingens beim Grundsatzbeschluss zur Planung und zum Bau mitgewirkt und war zudem federführend bei der Planfeststellung, die im Beschluss vom September 2006 mündete.

Zunächst habe es auch Überlegungen gegeben, dass Radler und Fußgänger die Fahrbahn höhengleich queren sollen. Man kam jedoch zu dem Schluss, dass dies zu gefährlich sei, und entschied sich für die Brücke. Die Planung stammt noch aus einer Zeit, als es keine Landesförderung gab. Mittlerweile sei es aber nach intensiven Gesprächen gelungen, für Teile des Bauwerks, das insgesamt rund 1,3 Millionen Euro kostet, nachträglich noch Unterstützung vom Land zu erhalten. „Darüber sind wir froh“, so Huber.

Ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger

Mit einer Stützweite von 23,4 Metern überspannt die Brücke in sechs Metern Höhe die Straße. Sie ist ausgelegt für eine Last von bis zu 60 Tonnen. Das Bauwerk ist jedoch ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger gedacht. „Es wird noch ein Poller aufgestellt, damit Autofahrer die Brücke nicht als Abkürzung nutzen“, kündigte Huber an.

Schüler und Berufspendler sind in erster Linie auf dieser Strecke unterwegs. Der ehemalige Wirtschaftsweg von Eimeldingen kommend am Sägischopf und der Festhalle Haltingen vorbei in Richtung Bahnhof und anschließend weiter nach Weil und Basel ist eine von drei Pendlerrouten im Radverkehrskonzept „Velo 2025“ der Stadt. Außerdem nutzen viele Freizeitfahrer die Route. Dass am Tag der offiziellen Freigabe während des Pressetermins schon einige über die Brücke radelten, sah Dietz als Zeichen dafür, „dass wir hier richtig liegen“.

Die Herstellung des Bauwerks neben der Maßnahme der Deutschen Bahn hat laut Sven Szubin, Leiter der Abteilung Verkehr und Tiefbau und damit Projektverantwortlicher, einen hohen Abstimmungsbedarf erfordert. Im Zuge des Rückbaus der Hilfsbrücken der Bahn muss die Radwegebrücke noch einmal gesperrt und der Radverkehr über die alte Route umgeleitet werden. Die Sperrung ist nach dem aktuellen Plan der Bahn vom 14. Oktober bis zum 15. November vorgesehen.

Nordwestumfahrung kommt ihrem Ende entgegen

„Mit der Brücke ist eine Zwischenetappe erreicht“, so Dietz. Die Stadtverwaltung geht nach wie vor davon aus, die Durchbindung der Nordwestumfahrung vom Kreisverkehr an der B 3 bis zur Heldelinger Straße noch in diesem Jahr abschließen und die Straße in Betrieb nehmen zu können. „Die Nordwestumfahrung kommt ihrem Ende entgegen.“

Mit einem Volumen von rund 20 Millionen Euro ist sie finanziell das größte Tiefbauprojekt in der Geschichte Weil am Rheins. Dietz bezeichnet die Maßnahme jedoch oft als „heimliche Baustelle“, die aufgrund ihrer Lage von Bürgern eher weniger wahrgenommen werde. Mit ihrer Fertigstellung könnten sich die Haltinger auf eine Entlastung freuen, so Dietz. Die Umfahrung fand sich bereits im Eingemeindungsvertrag aus dem Jahr 1974 als Forderung Haltingens.

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