^ Kreiskrankenhaus Rheinfelden: Brief an die Kreisräte - Rheinfelden - Verlagshaus Jaumann

Kreiskrankenhaus Rheinfelden Brief an die Kreisräte

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Das Kreiskrankenhaus Rheinfelden Foto: Tim Nagengast

In Sachen vorzeitige Schließung des Kreiskrankenhauses Rheinfelden wendet sich die Interessengemeinschaft KKH Rheinfelden an die Mitglieder des Kreistags. Kritisiert werden die Informationspolitik des Kreises und der wachsende Einsatz von Honorarkräften.

Die IG setzt sich für den Erhalt des Kreiskrankenhauses bis zum Umzug ins Zentralklinikum ein. Anlass ihres Schreibens sei, dass die Rheinfelder ihre Versorgungssicherheit gefährdet sehen, sollte das Krankenhaus vorzeitig schließen.

Fokus auf drei Bereiche

Die IG fordert, die medizinische Versorgung in Rheinfelden – mit 55 000 Menschen leben dort 25 Prozent der Einwohner des Kreises – sicherzustellen. Dabei sollte der Fokus auf drei Bereiche gelegt werden: die stationäre Versorgung, den notärztlichen Rettungsdienst und die ambulante Versorgung.

Schon jetzt müsse ein nicht unbedeutender Anteil der Bevölkerung in Basel oder Freiburg behandelt werden, auch wenn es eigentlich nicht nötig wäre, in so medizinischen Hochleistungszentren behandelt zu werden.

Zudem warnt die IG, dass die Notfallversorgung durch eine Schließung des Klinik-Standorts in Rheinfelden deutlich verschlechtert werden könnte. Sie verweist auch auf die gesetzlich geregelten Hilfsfristen. Auch der Wegfall der Ambulanz könnte von den niedergelassenen Ärzten nicht aufgefangen werden, da sie schon am oder über dem Limit arbeiteten. Bereits jetzt seien Angebot und Qualität stark eingeschränkt.

Kritisiert wird auch, dass weder die Mitarbeiter vor Ort noch die Bürger Gehör gefunden hätten oder mitgenommen worden wären.

Zudem warnt die IG davor, dass mehr Klinikpersonal in die Schweiz abwandert. Ein weiterer Verweis betrifft die Zahl der Honorarkräfte. Diese habe im Jahr 2019 bei zehn gelegen, betrage aber inzwischen 138. Honorarkräfte verdienten das drei- bis fünffache Gehalt, leisteten aber weniger, heißt es in dem Schreiben weiter.

Dies sei ein immenser Schub bei den Personalkosten. Das Controlling hätte diese Entwicklung in den vergangenen Jahren bemerken müssen, ist man sich bei der IG sicher.

Recht auf Qualität

Im Umkehrschluss bedeute dies aber auch, dass das Krankenhaus in dieser Zeit mindestens 128 Mitarbeiter verloren habe; eher mehr, da nicht jede Kraft gleich ersetzt werde, schreibt die IG.

Am Ende des Schreibens fordert die IG, die Zahlen des Kreisklinikums offen zu legen, und betont, dass die Bürger im Kreis ein Recht auf eine qualitätsvolle medizinische Versorgung hätten.

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