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Kultur Ab ins Reich der Träume

Die Oberbadische
Isata Kamara als Fee und Michael Gugel als Zauberer in „Tommy Tailors Traumfabrik“ Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Premiere: „Tommy Tailors Traumfabrik“ hat alles zu bieten, was ein wunderbares Musical ausmacht

Von Gerd Lustig

Bad Säckingen. Die Ansteckungsgefahr im Gloria-Theater ist derzeit wahrlich groß. Doch keine Angst: Nicht Corona ist es, mit dem man sich infizieren könnte, sondern allein das Musical-Virus, das in diesen Tagen und Wochen in Bad Säckingen um sich greift. Beim neuen Musical „Tommy Tailors Traumfabrik“ des Macher-Duos Jochen Frank Schmidt (Intendant) und Alexander Dieterle (Produzent) ist niemand vor dem Gute Laune- und Wohlfühl-Virus gefeit. Und auf diese „Gefahr“ lassen sich die Besucher gerne ein, zumal sie auch von einem perfekt umgesetzten Konzept zu den aktuellen Corona-Regeln geschützt werden und daher auch während der gesamten Zeit im Gloria Masken tragen müssen. Immer wieder kräftiger Zwischenapplaus und frenetischer Beifall samt standing ovations am Ende der zweieinhalbstündigen Show bewiesen, dass es dem Premierenpublikum gefallen hat.

Das neue Werk reiht sich, auch wenn es diesmal unter ganz besonderen Umständen entstand, nahtlos ein in die Phalanx der erfolgreichen Eigenproduktionen des Gloria im Genre Musical. Herausgekommen ist eine spannende und aufregende Show, die ins Reich der Träume und Traumwelten entführt.

Jochen Frank Schmidt hat mal wieder in seiner schier unerschöpflichen Ideenkiste gekramt und eine Geschichte erschaffen, die trotz aller Traumszenarien und Fabelfiguren den Bezug zur Gegenwart nicht aus den Augen lässt.

Es ist der Kampf des bösen Fortschritts, der Gier und des Profits gegen die ehrliche, freien Lauf lassende und fantasievolle Welt der Träume, kurz: Siegt die synthetische Herstellung von Träumen oder jene der menschlichen, allzu-menschlichen Träume, die das Gehirn produziert? Die Antwort gibt es in dem verträumten Städtchen „Immerwo“ in „Tommys Traumfabrik“.

Wer da am Ende gewinnt, ist im Musical natürlich klar. Das Gute behält die Oberhand. Doch bis es soweit ist, sind etliche Abenteuer zu erleben und Klippen aus dem Reich der Fantasie zu umschiffen. Das alles vollzieht sich mit Zauberern, Schweinhorn und weiteren Fabelwesen und der Traumfee Funkelperlchen, die auch mal durch die Lüfte und hoch über den Zuschauern schwebt und natürlich am Ende ihren Held und Traumprinzen in Person des Tommy Tailor bekommt. Beide, Markus Oschwald und Musical-Star Isata Kamara, sind auch musikalisch ein Traumpaar und servieren dem dankbaren Publikum immer wieder aufs Neue grandiose Gesangspassagen.

Auch bei der Choreografie hat wiederum Vanessa Vario in die Vollen gegriffen. Tänzer und Tänzerinnen in ausgefallenen und bunten Kostümen verzaubern die Gäste ein ums andere Mal mit stilvollen und eleganten Bewegungen.

Und wie könnte es anders sein: „Tommy Tailors Traumfabrik“ lebt von der Musik. Vor allem die Musik ist es, die, live gespielt von einer siebenköpfigen Band, immer wieder für die einzelnen Szenen den richtigen Ton trifft. Mal melancholisch bis theatralisch-pompös, dann aber wieder flott, erfrischend und teils wunderbar eingängig kommen die Sounds daher. Nicht nur mit Texten und Ideen kennt sich der Intendant aus, sondern auch mit der Musik und ihren Kompositionen. Und: natürlich ist auch „Tommy Tailors Traumfabrik“ umwebt von zahlreichen Musikstücken, die vom ersten Hören an Ohrwurmqualitäten besitzen. Kurzum, das neue Gloriateam-Werk bietet alles, was starke Musical-Shows ausmachen. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das Corona-Virus das Musical-Virus nicht besiegen kann.  Bezüglich der aktuellen Regelungen zum Ticketing sollte man sich direkt ans Theater wenden: Tel. 07761/6490, Infos auch unter www.gloria-theater.de

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