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Kultur Archiv geht ans Vitra design Museum

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Hella Jongerius in ihrem Studio bei Vorbereitungen für den Archiv-Umzug. Foto: Roel van Tour

Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein übernimmt das Hella Jongerius Archiv. Worin liegen die Bezüge?

Hella Jongerius gehört zu den einflussreichsten Designern unserer Zeit. Ihre Arbeiten reichen von Textilien, Möbeln und Keramik bis hin zu Raumgestaltung. Aber auch ihr künstlerisches Werk wird weltweit ausgestellt. Das umfangreiche Archiv ihres bisherigen Schaffens übergibt sie nun dem Vitra Design Museum, das gemeinsam mit der Designerin die erste Retrospektive ihres Werks erarbeiten wird. Die Ausstellung wird 2026 im Vitra Design Museum präsentiert.

Retrospektive

Als Mitglied des Kollektivs Droog Design distanzierte sich Hella Jongerius bereits zu Beginn ihrer Laufbahn in den 1990er-Jahren von der damals dominierenden Ausrichtung des Designs an den Anforderungen des Marktes und der Massenproduktion.

Kritische Überlegungen

Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit Materialien und Techniken, Dekoration und Farbe aus; hinzu kommen kritische Überlegungen zur Designpraxis. Dabei betont Jongerius, dass man keine Scheu davor haben dürfe, sich die Hände schmutzig zu machen: Nur so würden die Werkstoffe mit ihren wandelbaren Eigenschaften, ihrer Produktionsgeschichte und ihrer Bedeutung wirklich begreifbar und man lerne, Fehler zu akzeptieren und Grenzen zu überschreiten.

Unkonventionell

Die unkonventionelle Herangehensweise der niederländischen Designerin wurde zur Grundlage vielfältiger Forschungsprojekte und ikonischer Industriedesigns sowie einer Reihe von Themenausstellungen, Manifesten und Publikationen, in denen Jongerius die herkömmliche Designpraxis hinterfragt. Ihre Auseinandersetzung mit traditionellen Handwerken führte Jongerius außerdem zur Wiederentdeckung der Erzählmacht dekorativer Elemente und des Potenzials von Farben und Textilien im Design. Dabei erweist sich ihre Arbeit immer wieder als bahnbrechend.

Archiv als Ort des Lernens

Ausgehend von den Objekten und Inhalten des Archivs wird die Ausstellung einen umfassenden Überblick über die Arbeiten und Methoden der Designerin präsentieren. In den vergangenen 30 Jahren nutzte Jongerius ihr Archiv als Ort des Lernens, Experimentierens und Entdeckens. Die Ausstellung wird das Archiv in seiner ganzen Komplexität erkunden: von ikonischen Objekten und Produkten bis hin zu kleineren Materialexperimenten, Prototypen, Maßstabsmodellen, Zeichnungen und Kollagen.

Auch für Hella Jongerius öffnet sich laut Museumsmitteilung durch die Übergabe ihres Archivs und mit der Retrospektive im Vitra Design Museum ein neues Kapitel in ihrer Laufbahn.

www.design-museum.de

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