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Kultur Das Leben der Iberer

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Blick in die Ausstellung Foto: Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig/ Foto: /Ruedi Habegger

In die Kultur der Iberer eintauchen können Interessierte in Basel. Und sich dabei auch ein wenig gruseln.

Wer die Ausstellung „Iberer“ im Antikenmuseum Basel noch nicht gesehen hat, dem bietet sich dazu noch bis zum 26. Mai Gelegenheit. Über 260 Exponate aus rund 40 archäologischen Ausgrabungsstätten veranschaulichen die faszinierende Kunst und Kultur jener geheimnisvollen Völker, die zwischen dem 6. und 1. Jahrhundert im Osten der iberischen Halbinsel lebten.

Virtuelle Zeitreise

Neben eindrucksvollen Originalfunden gibt es auch audiovisuelle Inhalte. Bei einer virtuellen Zeitreise in die iberische Siedlung Ullastret sind Gänsehautmomente garantiert, verspricht das Museum.

Kontakt mit Gottheiten

Viele Exponate aus rund 40 archäologischen Stätten Spaniens sind zum ersten Mal in der Schweiz zu sehen. Darunter die Statuette einer betenden Frau. Die Iberer traten mit ihren Gottheiten in Kontakt, indem sie ihnen in ihren Heiligtümern Votivfiguren weihten. Dort wurden zahlreiche männliche und weibliche Statuetten gefunden, die eine wichtige Quelle für Kleidung, Schmuck und Bewaffnung der iberischen Bevölkerung sind.

Honig und Früchte

Ebenfalls zu sehen: ein Vorratsgefäß mit Vogeldekor. Die Iberer waren nicht ein einheitliches Volk, sondern eine Vielzahl von unterschiedlichen Völkern. Sie hatten eine gemeinsame Kultur und Sprache, jedoch gab es große regionale Unterschiede. Das Gefäß ist reich mit Ornamenten und Vogeldarstellungen verziert und diente einst der Lagerung von Lebensmitteln wie getrockneten Früchten, Nüssen oder Honig.

Schädel der Feinde wurden ausgestellt. Foto: Antikenmuseum Basel/Ruedi Habegger

Die Iberer hatten eine eigene Sprache, die je nach Gebiet in drei verschiedenen Schriften geschrieben wurde. Die Schriftzeichen wurden inzwischen entziffert, aber die Sprache ist noch weitgehend unverständlich.

Rätselhafte Sprache

Ziemlich grausam: ein menschlicher Schädel mit Nagel. Wie die Kelten stellten auch die Völker Nordost-Iberiens die abgeschlagenen Köpfe ihrer besiegten Feinde als Kriegstrophäen aus. Sie befestigten sie mit langen Eisennägeln an den Fassaden ihrer Häuser und an ihren Verteidigungsmauern. Der Schädel gehört einer Frau, die bei ihrem Tod zwischen 30 und 40 Jahre alt war. Er wurde teilweise gehäutet und der Knochen sorgfältig vorbereitet, damit er beim Einschlagen des Nagels nicht bricht.

Ein Schatzfund

Eine Silberschale aus einem Schatzfund ist ebenfalls ausgestellt, den ein Landarbeiter im Jahr 1927 zufällig in den Ruinen einer iberischen Siedlung entdeckt hatte. Die Besitzer hatten ihr wertvolles Gut wahrscheinlich während des zweiten Punischen Krieges (218 – 201 v. Chr.) vergraben, damit es nicht in feindliche Hände fiel.

Wolf spielt wichtige Rolle

Der Wolf spielte eine wichtige Rolle in der Kultur und Mythologie der Iberer. Sie sahen in ihm die Verkörperung von Stärke, Mut und Wildheit und verehrten ihn vielleicht sogar als göttliches Wesen. Die Skulptur einer Wölfin, die ihr Junges stillt und gleichzeitig ein Beutetier festhält, war wohl Teil eines Grabmonuments. Sie vereint die herausragenden Fähigkeiten der Wölfe mit dem Symbol von Mutterschaft und Fruchtbarkeit.

Für Familien

Für Familien gibt es thematisch passend das Angebot „Folge dem Wolf!“ Ausgerüstet mit Wolfsmaske und Faltplan begeben sich Kinder auf eine Tour durch die Ausstellung. Die letzte öffentliche Führung in deutscher Sprache findet am Sonntag, 28. April, 10.30 Uhr, statt.

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