Kultur Familie – ganz schön herausfordernd

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Die vielfach preisgekrönte Autorin und Leiterin des Literaturinstituts Leipzig Ulrike Draesner präsentiert ihr Buch „Die Verwandelten“ Foto: Dominik Butzmann

Die Badenweiler Literaturtage finden in diesem Jahr zum zehnten Mal statt: vom 5. bis 8. Oktober im Kurhaus. Das unerschöpfliche Thema „Familienbande“ soll von bekannten Autoren beschrieben, vielleicht sogar entwirrt werden. Wer kommt?

Wie immer stehen die Badenweiler Literaturtage auch dieses Jahr unter einem bestimmten Thema, diesmal lautet es „Familienbande“. Im schönen Doppelsinne des Wortes.Denn Familie ist die Welt, aus der wir kommen und die Welt, in die wir verstrickt bleiben – im Guten wie im Bösen. Darum ist es auch ein unerschöpfliches Thema der Literatur.

Gastgeber Safranski

Auch diesmal hat Gastgeber Rüdiger Safranski namhafte Autorinnen und Autoren zu Lesung und Gespräch beim kleinen, aber feinen Literaturfestival nach Badenweiler eingeladen.

„Die Enkelin“ von Schlink

Den Anfang macht zur Eröffnung am Donnerstag, 5. Oktober, um 20 Uhr Bernhard Schlink. In „Die Enkelin“ erzählt er von einem alten Mann auf der Suche nach der unbekannten Tochter seiner verstorbenen Frau. Es ist ein Roman auch über die deutsch-deutsche Vergangenheit und die deutsche Gegenwart, voller Trauer und Hoffnung.

Schlinks Roman „Der Vorleser“ begründete 1995 seinen schriftstellerischen Weltruhm. Rüdiger Safranski führt durch den Abend.

Jo Lendle, Felicitas Hoppe

Am Freitagnachmittag, 6.Oktober., um 16 Uhr, liest Jo Jendle, Verleger und Autor in München, aus seinem raffiniert erzählten Roman „Eine Art Familie“. Gegen den Willen des Onkels gerettete Papiere begründen die Jahrzehnte umspannende Erzählung.

Am Freitagabend, 20 Uhr, führt Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe uns mit ihrer Phantasiebiographie „Hoppe“ durch die Welt und in die deutsche Provinz zurück, wo ihre Wunschfamilie immer noch auf sie wartet.

„Sommer in Odessa“

Einen literarischen Erstling gibt es am Samstagnachmittag, 7. Oktober, 16 Uhr: Irina Kilimnik hat eine ukrainische Familiengeschichte geschrieben, doch die Ränder des schönen Bildes, das sie in ihrem Debüt ausmalt, beginnen zu kokeln: „Sommer in Odessa“ - ein bemerkenswerter Roman über Liebe, Verrat und eine Gesellschaft, wo in diesem Sommer 2014 erste große Risse sichtbar werden.

Preisgekrönte Autorin

Um 20 Uhr tritt die vielfach preisgekrönte Autorin und Leiterin des Literaturinstituts Leipzig Ulrike Draesner mit ihrem großen Buch „Die Verwandelten“ in Lesung und Gespräch auf – sie gibt den in der Zerstörungsmaschinerie des 20. Jahrhunderts verstummten Frauen ihre Stimmen zurück: sie erfinden sich neu, wechseln Sprache und Land. Die Bedeutung von Familie wandelt sich, Freiräume entstehen.

Literatur-Gespräche

Die Gespräche am Freitag und Samstag führt Nicola Steiner, neun Jahre lang Moderatorin des „LiteraturClubs“ im Schweizer Fernsehen.

„Taube und Wildente“

Der neue Roman „Taube und Wildente“, den Büchner-Preisträger Martin Mosebach bei der Sonntagsmatinee am 8. Oktober um 11.15 Uhr in Lesung und Gespräch mit Rüdiger Safranski vorstellt, erzählt von einer reichen, bösartigen Familie, deren mühsam gehüteten Geheimnisse und Neurosen vor provenzalischer Kulisse auf einmal auf dem Esstisch liegen. Ein Buch voller Komik und Schönheit, wie es sie in der Literatur nur noch selten gibt.

www.badenweiler-literaturtage.de

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