Kultur Ganzes Spektrum der klassischen Kunst

Die Oberbadische
„Michael Balzary“, ein Porträt des Bassisten der Funk-Rockband Red Hot Chili Peppers des Weiler Malers Jörg Heitz.                                                     Foto: Jürgen Scharf Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Grand Salon:  Regionale Künstler stark vertreten / Arbeiten mit hohem Niveau 

Von Jürgen Scharf

Bad Säckingen. Die Welt ist surreal. Das zeigt auch der Grand Salon in Bad Säckingen mit vielen surrealistischen, fotorealistischen, fantastischen und symbolistischen Gemälden. 70 internationale Künstler nehmen an diesem bereits vierten jurierten und kuratierten Kunstsalon teil, darunter 59 Maler und elf Bildhauer aus neun Nationen. Zehn Ausstellende kommen aus dem Landkreis Lörrach.

Die sieben Räume des Städtischen Kunsthauses Villa Berberich eignen sich hervorragend für diese Einrichtung eines Salons. Sie entsprechen den sieben Genres, in die die Ausstellung eingeteilt ist. Man kann durch Säle mit Landschaften, Porträts, Genremalerei und Stillleben wandeln, in die spannenden Welten von Hyperrealismus, Symbolismus und Surrealismus eintauchen oder sich mit der Abstraktion auseinandersetzen. Die einzelnen Kategorien decken das gesamte Spektrum der klassischen Kunst ab.

Dieser Kunstsalon, eine Verkaufsausstellung im Stil der französischen Salons, die vom Sonnenkönig Ludwig XIV. begründet wurden, erlaubt es dem Publikum, in die Welt der klassischen Kunst einzutauchen und ermöglicht ihm eine Reise durch die historische Kunstentwicklung.

Mittlerweile hat der Salon im Kulturleben der Stadt Bad Säckingen einen hohen Stellenwert. Die Scheffel- und Trompeterstadt bestätigt sich damit einmal mehr als Kunstzentrum am Hochrhein. Die Villa Berberich, einstiges Fabrikantendomizil mit schönem Park, gibt dem Grand Salon eine Heimstatt mit stilvollem Ambiente. Die Veranstalter, die Wehrer Malerin und Kuratorin Elena Romanzin und der Organisator Frank von Düsterlho, nutzen den Charme des Hauses und die lichten hohen Räume für diese überblicksartige Sammelausstellung mit Stationen und Positionen der Moderne, denn sie wollen kein Turnhallenflair wie bei manchen Salons in Frankreich.

Für diese Ausstellungsmöglichkeit nehmen Künstler einen weiten Weg auf sich. So reisten etwa die Surrealistin Gabriele Esau aus Bremen und der österreichische Symbolist Jürgen Grazzi aus St. Pölten jeweils 800 Kilometer an. Martin Oscity, ein Vertreter des Symbolismus aus München, zeigt sein „Labyrinth der Sehnsucht“, der Surrealist Otto Rapp aus Wien eine Traumvision, der Elsässer Patrick Gall ein altmeisterliches Stillleben.

Das Niveau ist hoch, auch die Beiträge der regionalen Künstler können sich im internationalen Umfeld sehen lassen. Mit dabei sind wieder zwei der Juroren, die Lörracher Malerin Marga Golz mit einem fotorealistischen Stillleben und Gerhard Hanemann (Ötlingen) mit einem abstrahierten Baumbild. Zur Lörracher Beteiligung gehören der Surrealist Thomas Bossert mit einem phantastischen Gemälde und Ellen Mosbacher mit einem abstrakten, leuchtend blauen Materialbild. Ein „Eyecatcher“ ist das poppige Porträt des Bassisten der amerikanischen Crossover-Funkrock-Band Red Hot Chili Peppers von Jörg Heitz (Weil am Rhein). Im Bereich Skulptur fällt die rote Stele von Ulrich Wössner (Weil-Haltingen) auf, um nur einige zu nennen.

Manche Künstler nehmen bereits zum wiederholten Male teil. Die Besucherresonanz der Salons hat sich bis zur vierten Auflage sukzessive gesteigert. Schon in der zweiten Woche entwickelte sich der diesjährige Grand Salon, dessen Geist durch Rahmenveranstaltungen und Kuratorenführungen belebt wird, zu einem Publikumserfolg.   Bis 18. Februar, Mi, Do, Sa, So 14-17 Uhr. 4. Februar, 11 Uhr, Matinee „Paris, Rom, Berlin – Chanson goes Gypsy“ mit Christine Schmid (Akkordeon). Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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