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Kultur Getanzte Geschichten

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Szene aus „Telling Stories“ auf der Kleinen Bühne Foto: Work of Act

„Telling Stories“ heißt das neue Tanzstück am Theater Basel. Choreograf Fabrice Mazliah erzählt, worum es geht.

Drei Protagonisten auf der Bühne. Ein paar alltägliche Objekte, Tisch, Taschen, nichts gehört zwingend oder sinnhaft zusammen, dazu Erzählstimmen. Es gibt hier nicht nur eine konkrete Handlung, sondern mehrere rätselhaft überlagerte Perspektiven.

Verschachtelungen

„Telling Stories“ hatte am Freitag auf der Kleinen Bühne des Theaters Basel Premiere. Das Stück erzählt vom Akt des Erzählens. Durch die wiederkehrende Verschachtelung von körperlichen und textlichen Bild-Beschreibungen schwebt es im unendlich reichen Spielraum zwischen Erkenntnis und Bedeutung.

Choreograf Fabrice Mazliah

Uraufgeführt wurde „Telling Stories“ im Jahr 2015 im Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt. Jetzt inszeniert es der aus Genf stammende Schweizer Tänzer und Choreograf Fabrice Mazliah für die Basler Bühne.

Im Video erzählt er über seine Annäherung an das Stück. Mazliah war in vielen Ländern und Ensembles tätig. Geprägt wurde er durch die lange Zusammenarbeit mit William Forsythe in Frankfurt, der als Choreografen-Legende gilt und weltweit als einer der kreativsten und innovativsten Erneuerer der Ballett-Tradition verehrt wird.

Wieder in Basel

Erst seit kurzem ist Fabrice Mazliah wieder in Basel und wurde vom dortigen Theater eingeladen, ein neues Stück zu kreieren sowie ein bestehendes zu adaptieren. Bei letzterem fiel seine Wahl auf „Telling Stories“. Das Stück wurde geschaffen, „um die Botschaften beziehungsweise die Aussagekraft künstlerischer Arbeiten zu verhandeln“, erklärt Mazliah in einem Video etwas verrätselt. „Es beschwört Gegenwärtiges, aber auch Dinge, die nicht präsent sind“, ergänzt er.

Inspiriert worden sei er durch die Kurzgeschichte „The Dressmaker’s Dummy“ des „Nouveau roman“-Autors Alain Robbe-Grillet. Dieser habe auch den faszinierenden Film „Last Year in Marienbad“ gedreht, der seine Choreografie ebenfalls beeinflusst habe.

Auf der Bühne stehen nun drei Tänzer des hiesigen Ensembles für die Basler Version, die natürlich der Vorlage folge. Gestartet wird indes mit den Tänzern der Originalbesetzung. Das Publikum soll mit der Inszenierung nicht „mit vorgefertigten Antworten“ gefüttert werden, sagt Mazliah, sondern in den Austausch mit den Tänzern gehen. In dieser Vielfalt, traumhaft und einladend offen, soll für die Akteure und das Publikum alles möglich sein – und alles Sinn machen. Der Abend spiegele gut seine Art des Arbeitens wider, zeige seine Intensionen, seine Werte, was ihm wichtig ist, und wofür er stehe, betont der Choreograf.                   

Alles soll möglich sein

Kleine Bühne, Theater Basel; Termine: 13., 16., 18., 19., 23., 24. Januar sowie 1. und 11. Februar

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