Eigener Witz
Weit mehr als in Kretz’ Romanen treten die historischen und sprachlichen Besonderheiten seiner Region in den von ihm verfassten Mundart-Texten in den Vordergrund und beeindruckten die Jury. Sie wurden als Theaterstücke in der Schweiz, in Frankreich und in Baden adaptiert und in Frankreich, im Schweizerischen Rundfunk und im Südwestrundfunk (SWR) auf Elsässisch, Alemannisch und Schweizerdeutsch gesendet. Wie den Romanen auch wohnt den Hörstücken ein eigener Witz inne, der jedoch die zeitweilige Bitterkeit des Dorflebens nicht verharmlost.
Heimattreue
Für Kretz, der in Séléstat (Schlettstadt) geboren wurde und in einem elsässischen Winzerdorf aufwuchs, ist die Auszeichnung ein wichtiges Signal, welch besondere Bedeutung seine Literatur für die Region des Oberrheins hat. Hier werden sowohl seine Prosatexte als auch seine Theaterstücke hochgelobt. Seiner Heimatregion blieb der freie Schriftsteller treu und lebt heute in Strasbourg und in einem Haus in den Vogesen.
Wichtiges Signal
Bereits als Student inszenierte und adaptierte Pierre Kretz Theaterstücke in elsässischer Mundart und setzte sich im Rahmen der Protestbewegungen der 1970er Jahre für die Geltung der individuellen Sprache diesseits und jenseits des Rheins ein. Dennoch arbeitete er bis zu seinem 50. Lebensjahr als Anwalt, ehe er sich ganz dem Schreiben zuwandte.