Kultur Herrlich beschwingter Abend

Die Oberbadische
„Stefan Koschitzki & die Goodmänner“ legten einen flotten und vor allem swingenden Auftritt beim Konzert im „Jazztone“ in Lörrach hin. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Konzert: Stefan Koschitzki & und die Goodmänner ließen es im Jazztone swingen

Von Gerd Lustig

Lörrach. Mehr Swing geht eigentlich nicht. Einen ähnlich beschwingten Abend wie beim jüngsten Konzert im Lörracher Jazztone dürfte es wohl selten gegeben haben. Das war aber auch kein Wunder. Denn die die Formation „Stefan Koschitzki & und die Goodmänner“ haben sich ganz der Musik der weltbekannten Jazz- und Swinglegende Benny Goodman hingegeben.

Und weil sie dies in einer wunderbaren Präzision und Spielfreude taten, gab’s nicht nur am Ende nach einer extralangen Zugabe und dem Titel „Sing, sing, sing“ nicht nur den verdienten lautstarken Beifall, sondern nach exzellenten Soli auch reichlich Zwischenapplaus.

Der Klarinettist Stefan Koschitzki widmetet sich mit seinen Musikern bei seinem Gastspiel ausschließlich seinem Idol Benny Goodman. Die Rolle von Teddy Wilson übernahm dabei der begnadete und an diesem Abend besonders gut aufgelegte Pianist Thilo Wagner. Weiterhin gekonnt auf der Bühne agierten Markus Bodenseh am Bass und der Schlagzeuger Hans Fickelscher, der sich am Ende des Konzerts mit einem fulminanten und durchdachten Solo in die Herzen der hiesigen Jazzfans getrommelt haben dürfte.

Der Kopf der Formation Stefan Koschitzki, Jahrgang 1982, gilt in Fachkreisen – obwohl Quereinsteiger aus der klassischen Musik im Alter von 16 Jahren – als eines der erstaunlichsten und vielseitigsten Talente der jungen deutschen Jazzszene. Mit Leidenschaft stürzt er sich immer wieder in neue Abenteuer und Projekte in stilistisch völlig unterschiedlichen Spielarten. Und just diese Erfahrungen formen und prägen seinen ganz persönlichen Stil, seinen Einfallsreichtum und seinen charakteristischen Sound zwischen coolem New York-Style, europäischer Nonchalance und einer gehörigen Portion schwäbischer Schnoddrigkeit.

Die bekannten Klassiker und Standards werden nicht einfach nur perfekt gespielt, sondern regelrecht zelebriert. Da springt schnell der Funke über. Der Sound mit seiner leichten, eingängigen und Wohlgefühl verbreitenden Kost kommt an: ob „China boy“, „Lady be cool“ oder das wunderbare und herrlich improvisierte „Bei mir bist du scheen“. Das gilt natürlich auch dann, wenn langsamere Töne angeschlagen werden, wie beispielsweise bei dem einstigen 1920er Jahre Nummer 1-Hit „Body and soul“. In diesen Momenten wird es dann gediegen, getragen und ein klein wenig besinnlich. Doch schon einige Minuten später tut die Band das, was sie am besten kann: Kraftvoll die Instrumente bedienen.

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