Begeisterung und Skepsis
Die „echten“ Kuratoren der anderen Regionale-Museen schwankten zwischen Begeisterung und Skepsis, erzählt der Erfinder des Projekts, Luetzelschwab. Ob alle Künstler von dieser gänzlich neuen Kunstauswahl begeistert sind, muss sich noch herausstellen. Die Bewerbungen können von Anfang Mai bis Ende Juni eingereicht werden. Mit dem Anwachsen der Regionale kommen da inzwischen an die 900 Einsendungen zusammen. Aus diesen suchen die Kuratoren Arbeiten aus, die sie zeigen möchten. Und gerade hier sieht Patrick Luetzelschwab Ansatzpunkte, die für die KI sprechen. Denn diese könne viel schneller als jeder menschliche Kurator die eingereichten pdfs und Bilder sichten beziehungsweise scannen. Zudem dürfte die KI unvoreingenommen und neutral sein – wahrscheinlich mehr als jeder erfahrene Kurator, schätzt Luetzelschwab. Das Hängen der Kunstwerke geschieht dann allerdings mit menschlicher Hand.
Natürlich berge das Prozedere auch Risiken. Was, wenn die KI Werke aussucht, die der Stapflehus-Leiter unpassend findet? Was, wenn die Themenvorgabe irritiert? „Ein Risiko“, erklärt Luetzelschwab, aber ein spannendes. Und er versucht, Ängste zu nehmen: Natürlich könne KI niemals menschliche Kreativität verdrängen oder gar ersetzen. Aber: „Technologie und Kreativität fließen in diesem Projekt zusammen. Wir schaffen etwas Einzigartiges.“
Begleitprogramm
In jedem Fall bietet das Projekt Diskussionsstoff. Daher wird ein breites Begleitprogramm aufgegleist: spezielle Führungen (auch für Kinder), Vorträge, ein Artist-Talk und eine Podiumsdiskussion gehören dazu. Wahrscheinlich werde man auch ein junges Publikum anlocken. „Für dieses ist Künstliche Intelligenz schon längst Alltag“.