^ Kultur: Kulturelle Vielfalt der Sahara-Region - Kultur - Verlagshaus Jaumann

Kultur Kulturelle Vielfalt der Sahara-Region

ov/hau
Azu Tiwaline Foto: zVg

Culturescapes ist ein spartenübergreifendes, alle zwei Jahre stattfindendes Kunstfestival, das sein 20-jähriges Bestehen feiert. Seit 2003 widmet es sich Kulturlandschaften von Ländern und Regionen. Themenschwerpunkt dieses Jahr ist die Sahara.

Culturescapes hat seinen Sitz in Basel und ist mit einem Netzwerk von mehr als 40 Partnerinstitutionen in der ganzen Schweiz, in Belgien und im Dreiländereck präsent.

Mit jeder Ausgabe versucht Culturescapes, den grenzüberschreitenden Dialog und das gegenseitige Lernen zwischen den Kulturen sowie die Zusammenarbeit und Vernetzung zu fördern. Die Gründer des Festivals sind überzeugt, dass kulturelle Beziehungen und Verständigung eine Grundvoraussetzung für integrativere, offenere und gerechtere Gesellschaften sind.

Wege verbinden Völker

Der Schwerpunkt der 17. Ausgabe liegt auf der Sahara. Diese war einst ein Netz von Reiserouten, das Völker und Kulturen beförderte und verband. Gemeinsam mit Künstlern und Kuratoren aus der Sahara und ihrer Umgebung möchte Culturescapes über die heutige Sahara sprechen.

„Wir befassen uns mit den sich verschiebenden Grenzen der Wüste und den postkolonialen Grenzen der afrikanischen Länder, hinterfragen die Widerstandsfähigkeit als Schlüsselmerkmal der politischen und sozio-ökologischen Realität in Afrika und stellen uns die möglichen Zukünfte aus der Sicht der vom Klimawandel betroffenen Weiten der Sahara vor“, so Lukas Zitzer vom Festival.

Koloniale Grenzziehungen

Culturescapes wolle die Vorstellung von Grenzen und sowohl natürlichen als auch von Menschen gemachten Abgrenzungen hinterfragen, Machtstrukturen untersuchen sowie die Verflechtungen, die unter und jenseits der Grenzen liegen.

Klima und Zukunft

Angesichts des globalen Klimawandels wird das Wüstenland die Zukunft von Millionen von Menschen sein und eine Massenmigration auslösen. Für wohlhabendere Bewohner des globalen Nordens könnte die Zukunft ähnlich aussehen wie die Gegenwart in vielen Ländern rund um die Sahara: Überbevölkerung, zunehmende Armut, veränderte Zugänglichkeit von Nahrungsmitteln und sauberem Wasser. Wie wird die Zukunft der Sahara aussehen? Was wäre, wenn die Sahara die Zukunft wäre?

Das Festival bringt fast 80 bildende Künstler, Performer, Tänzer, Theatergruppen, Musiker, Filmemacher, Schriftsteller und Denker in einem zweimonatigen Programm zusammen.

Höhepunkte

Zu den Höhepunkten dürfte „C La Vie“, ein Tanzstück von Faso Danse Théâtre, gehören, das das Festival am Theater Basel eröffnet. Der burkinisch-belgische Tänzer und Choreograf Serge Aimé Coulibaly taucht ein in die traditionellen Formen, die den Lebenszyklus begleiten: auf der einen Seite die westliche Tradition des Karnevals, auf der anderen Seite die westafrikanische Tradition. Daraus entwickelt er ein neues Ritual des Feierns für unsere heutige Welt.

Noch vor der offiziellen Eröffnung präsentiert die nigerianische Künstlerin Temitayo Ogunbiyi vor dem Museum Tinguely ihren „Spielplatz“. Die Installation lädt zum Klettern und Spielen ein und setzt sich mit Themen wie Migration und Austausch, aber auch mit materiellen und sozialen Kulturen auseinander. Der zweite Teil wird ab 18. Oktober im Museum Tinguely zu sehen sein und zeigt Arbeiten auf Papier und interaktive Musikinstallationen.

Tuareg-Musik

Das Tanzstück „Prophétique“ der Choreografin Nadia Beugré von Côte d’Ivoire, das im November in der Kaserne Basel zu sehen sein wird, thematisiert die Transgender-Community in Abidjan.

Keziah Jones, ein nigerianischer Singer-Songwriter und Gitarrist, mischt raue Blues-Elemente und Funk-Rhythmen mit nigerianischer Yoruba- und Soul-Musik. Er ist vor allem für seinen unverwechselbaren Gitarrenstil bekannt. Kader Tarhanine hingegen ist der neue Name in der zeitgenössischen Tuareg-Musik und einer der bekanntesten Künstler in der Sahara. Seine Musik ist vom reichhaltigen Repertoire der Sahel-Sahara-Region inspiriert und verbindet traditionelle Rhythmen mit Rockklängen und poetischen sahelischen und arabischen Texten.

1. Oktober bis 30. November

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