Kultur Mit Herz, Gefühl und Können

Die Oberbadische
Das Blechbläserensemble sang unter Leitung von Ludwig Güttler (links) als Zugabe ein Kirchenlied. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Konzert: Ovationen für sächsische Musiker um Ludwig Güttler

Von Gottfried Driesch

Ballrechten-Dottingen. Mit dem ersten Advent beginnt die Vorweihnachtszeit. Pünktlich dazu stimmte das Programm „Dresdner Bläserweihnacht – Virtuose Blechbläsermusik aus vier Jahrhunderten“ die Zuhörer in der nahezu voll besetzten katholische St. Erasmus Kirche in Ballrechten-Dottingen auf die Ankunft des Herrn ein.

Bereits zum zehnten Mal gastierte der Dresdner Barocktrompeter Ludwig Güttler zur Adventszeit in Ballrechten-Dottingen. Seit mehreren Jahren kommt er stets mit dem „Blechbläserensemble Ludwig Güttler“ in die Gemeinde. In dieser Zeit haben sich die Musiker ein Stammpublikum erarbeitet. Entsprechend locker war die Stimmung zwischen Musikern und Publikum.

Das künstlerische Niveau ist im Spitzenbereich anzusiedeln. Das Reizvolle am Programm war, dass praktisch alle Melodien jedem Zuhörer bekannt sind. Interessant war jetzt, wie verschiedene Komponisten die bekannte Melodiestimme zu Variationen verarbeitet haben. Mit viel Herz und Gefühl erklang die bekannte Melodie „Nun komm der Heiden Heiland“. Mehrere Komponisten des 16. und 17. Jahrhunderts, darunter Wilhelm Friedemann Bach und Andreas Raselius, haben den Grundchoral in unterschiedlichen Bläserbesetzungen mit Ausschmückungen und Verzierungen versehen.

Großartig verwirklicht wurde auch die Canzon VII von Giovanni Gabrieli in einem zehnstimmigen Satz.

Abwechslungsreich und kurzweilig erklangen die Melodien „Lobt Gott ihr Christen allzugleich“, „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Tochter Zion“ von Georg Friedrich Händel. Sehr voluminös ertönte die Motette, gesetzt für die Blechbläser, „Freut euch und jubiliert“ von einem anonymen Komponisten.

Bei den Ensemblemitgliedern handelt es sich um erste Kräfte der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der Dresdner Philharmonie, des Gewandhausorchesters Leipzig und der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz. Neben Ludwig Güttler spielten Sven Barnkoth, Volker Stegmann, Thomas Irmen und Johann Clemens (alle Trompete, hohe Trompete und Corno da caccia), Erich Markwart (Waldhorn), Olaf Krumpfer (Alt- und Tenorposaune), Edgar Manyak (Tenorposaune), Guido Ulfig (Tenor-Bassposaune), Jörg Lehmann (Bassposaune), Tobias Ravnikar (Tuba) und Christian Langer (Pauken und Schlagzeug).

Dass sich in ein solches Programm auch Musik aus dem 20. Jahrhundert nahtlos integrieren lässt, wurde an mehreren Stücken von Adolf Busch (1891-1952) deutlich.

Mit einer festlichen Partita über „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ neigte sich das kurzweilige Programm dem Ende zu. Auch hier wechselten die Besetzungen innerhalb des Ensembles immer wieder. Die Wahl des Instruments hatte einen wichtigen Anteil am beeindruckenden Klang des Ensembles. Allein Ludwig Güttler wechselte immer wieder zwischen fünf unterschiedlichen Instrumenten.

Die Zuhörer waren begeistert und spendeten stehenden Applaus. Gerührt bedankten sich die Musiker mit vier Zugaben. Darunter der mehrstimmig gesungene Choral „Herbei, o ihr Gläubigen“.

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