Kultur Theaterpreis geht nach Basel

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Der Ausgezeichnete: Jörg Pohl Foto: Christian Knörr

Jörg Pohl vom Theater Basel wird mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet.

Jörg Pohl, der mit Anja Dirks, Antú Romero Nunes und Inga Schonlau die Sparte Schauspiel am Theater Basel leitet, erhält den renommierten Theaterpreis für seine Doppelrolle in „Molière – der eingebildete Tote“ von Nona Fernández in einer Inszenierung von Antú Romero Nunes, teilt das Theater mit.

Die Jury, bestehend aus der Regisseurin Karin Henkel, dem Schauspieler André Jung und dem Regisseur Jossi Wieler (Vorsitz), würdigt mit dem Jörg Pohl einen Schauspieler, der „wie seinerzeit Molière, nicht nur Schauspieler ist, sondern auch das Theater mitleitet: Jörg Pohl verkörpert die Rolle von Molière selber, der wiederum die Figur Argan in dessen eigenem Stück ’Der eingebildete Kranke’ spielt.“

Bis zur Erschöpfung

In der Jury-Begründung heißt es: „Jörg Pohl spielt dieses unbedingte Spiel im Spiel mit einer Theaterbesessenheit, die alle Grenzen sprengt, die ästhetischen, wie auch die moralischen; er verausgabt sich lustvoll und mit vollem Körpereinsatz bis zur Erschöpfung, furios, grell und schamlos, umgeben von einem mindestens so spiellustigen Ensemble, das, angesteckt und beschenkt von diesem dionysischen Theatermacher, ebensolche überbordende Energien versprüht.“

Er spielt rotzfrech

Weiter sagt die Jury: „Bei allem barocken Wirbel, bei aller scheinbaren Übertretung bürgerlichen Geschmacks, erzählt diese klamaukig kluge Interpretation auch nicht wenig über Fragilität und Vergänglichkeit des Theaters und wird so auch zu einer berührenden Selbstreflexion über den Beruf des Schauspielers. Jörg Pohl, der nicht nur hoch virtuos und gleichsam rotzfrech spielt, spiegelt in der Figur Molière auch seine Mitverantwortung als Theaterleiter, der ein Bewusstsein davon hat, dass seine Kunst nur im Verbund mit dem Ensemble strahlen kann. Dieses Ethos ist spürbar in allen Rollen, die Jörg Pohl am Theater spielt – mutig, leidenschaftlich und immer existenziell.“

Die Reaktionen

Jörg Pohls Reaktion auf die Auszeichnung: „Ich freue mich außerordentlich über diesen schönen Preis. Ich fühle mich drastisch geehrt.“ Auch Benedikt von Peter, Intendant des Theater Basel freut sich sehr und sagt: „Jörg Pohl ist für mich eine Jahrhunderterscheinung! Er hat es verdient.“

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