^ Lärmaktionsplan: Anwohner unzufrieden - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Lärmaktionsplan Anwohner unzufrieden

Anja Bertsch
Ein Lärmlevel wie ein „schwerer LKW“ haben Motorräder. Foto: Pixabay

Nicht jeder, der sich vom Verkehr geplagt fühlt, findet sich im Lärmaktionsplan wieder.

Spannend ist nicht nur, welche Bereiche die Planer in der Analyse als Problempunkte identifiziert haben , sondern auch, welche eben nicht darunter fallen.

Nordumfahrung

Zum Beispiel die „Nordumfahrung“ entlang der Wiese zwischen „Adlerkreisel“ und Auffahrt auf die L 139 in Gündenhausen. Die Belastung hier ist den Berechnungen zufolge nicht hoch genug, als dass sich über den Lärmaktionsplan Tempo 30 durchsetzen ließe, machte Verkehrsplaner Peter Koehler deutlich. Mit dieser Aussage ließ er zahlreiche Anwohner unbefriedigt, die in die Sitzung gekommen waren, um für eben dieses Anliegen Präsenz zu zeigen. Und auch etliche Gemeinderäte, die sich per Antrag für eben dieses Tempo 30 starkgemacht hatten. Allerdings, so der Hinweis eines Anwohners: Die Zählung, auf der die Berechnung der Lärmbelastungen beruht, war im Jahre 2022 – heißt: Vor der Möblierung der Innenstadt im Sommer 2023, die bekanntlich das Ziel hat, den Verkehr aus der Innenstadt zu vergrämen – und unter anderem auf die Nordumfahrung zu lotsen.

Kürnberg

Ebenfalls nicht in die Kategorie „hoch“ oder gar „gesundheitsgefährdend“ fällt die Belastung im Motorradlärm-geplagten Kürnberg. Zwar werden Motorräder von der Lärmbelastung her zwischenzeitlich immerhin betrachtet wie schwere LKW, so Koehler. Maßgeblich für die Attestierung einer Lärmbelastung aber ist der aufs Jahr gerechnete Mittelwert, erläuterte der Fachmann – und entlarvte in seinen weiteren Ausführungen, wie sehr diese Methode an der Lärm-Realität vorbeigeht: Würde man den Motorradverkehr in Kürnberg komplett verbieten, würde der jährliche Mittelwert gerade einmal um ein Dezibel sinken. Während dieser aufs Jahr ausgewiesene Unterschied tatsächlich kaum relevant erscheint, ist er’s für den einzelnen Sommertag eben schon, wie Gemeinderat Sven Hendrik Wünsch anmerkte: „An einem Sommertag dürfte durchaus ein Unterschied wahrnehmbar sein zwischen „Motorräder fahren“ und „Motorräder fahren nicht““.

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