„Manchmal hilft nur noch Bargeld weiter und so viele Töpfe gibt es dafür nicht“, freute sich auch Volker Hentschel vom Diakonischen Werk im Landkreis Lörrach über den Geldsegen für Hilfen im Einzelfall. Aber auch Ausflüge sollen mit dem Zustupf ermöglicht werden. Beim Diakonischen Werk sind rund 300 Ehrenamtliche tätig, erklärte Hentschel.
Von Kürzungen durch das Landratsamt betroffen, ist die Frauenberatungsstelle Lörrach, wie Mechthild Frey ausführte. Mit dem Geld will die Einrichtung nun zumindest das mobile Team in Schopfheim aufrechterhalten. Kurze Wege seien für viele Frauen wichtig, betonte Mechthild Frey.
Die Telefonseelsorge Lörrach-Waldshut hat im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen keinen direkten Kontakt zu den Hilfesuchenden. Die 50 ausgebildeten Ehrenamtlichen sind für Menschen da, die jemanden brauchen, der ihnen einfach mal zuhört. Oft gehe es um Familienkonflikte, nicht selten auch um psychische Erkrankungen, erklärte der Vorsitzende Traugott Weber. Die Telefonseelsorge ist häufig auch nachts und am Wochenende zu erreichen.
In die rechtssichere Ausbildung der Betreuer will der SKM-Betreuungsverein das Geld stecken, erklärte Rolf Reißmann. Dafür gebe es unter anderem eine Kooperation mit der Seniorenakademie Hochrhein-Wiesental.
Das Haus Engels in Hertingen will das Geld für Ferienfreizeiten auf der Nordseeinsel Spiekeroog nutzen und den Bewohnern so alle zwei bis drei Jahre einen Urlaub ermöglichen. Vor Ort geht es dabei auch darum, Kino- oder Restaurantbesuche zu finanzieren, wie Michael Steiert ausführte.
Der Freundeskreis Schloss Bürgeln, einst gegründet, um das Kulturdenkmal zu erhalten, leistet selbst vielfältige Hilfe auch im Einzelfall, wie Markus Moritz erklärte. Der Freundeskreis beteiligt sich beispielsweise an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, finanziert bei Bedarf Blindenhunde oder auch Rollstühle.
Der Kinderschutzbund Lörrach bietet Hausaufgabenbetreuung und Ferienfreizeiten an. Der Verein erhält zudem viele Kleiderspenden und gibt diese weiter. Durch die Spendengelder kann für die Familien nun auch mal etwas Neues gekauft werden. Beliebt seien beispielsweise Drogerie-Gutscheine, etwa für ein Paket Windeln, erklärte Anja Cefala.
Die Sozialstation Schopfheim ermöglicht Familien mit Demenzerkrankten Ausflüge. „Viele machen keinen Urlaub mehr aus Angst aufzufallen oder weil sie zu erschöpft sind“, erläuterte Leiterin Silvia Steimle-May. Sie erzählte unter anderem von einer Frau, die nicht mehr spricht, aber Gedichte vorliest.
Andreas und Sabine Musolt berichteten vom Diakonie- und Frauenverein Haltingen und dessen Aktivitäten – angefangen bei der Kleinkindgruppe bis hin zum erfolgreichen Sockenverkauf für den guten Zweck.
Katja Widmer von der AB-Gemeinde in Steinen berichtete vom äußerst erfolgreichen und kostenlosen Kinder-Ferien-Club, der von 100 Ehrenamtlichen betreut wird. Erstmals war in diesem Sommer auch eine Gruppe aus der Flüchtlingsunterkunft dabei.
Reinhard Ihl von der Tafel Dreiländereck verdeutlichte die derzeit hohe, kaum zu bewältigende Nachfrage, insbesondere auch durch Familien aus der Ukraine. Erstmals mussten wir mit Sondergenehmigung Lebensmittel zukaufen, erklärte Ihl. Mit dem Geld werden unter anderem neue energiesparende Kühlzellen angeschafft.
Von den vielfältigen Aufgaben in der Fachstelle Suchthilfe berichtete Gustav Mellert. Niederschwellige Angebote mit psychosozialer Betreuung gehören genauso zur Angebotspalette wie das Augenmerk auf neue Probleme wie Onlinespielsucht.
Einzelfallhilfen
Viele Spendengelder werden direkt an Menschen in einer akuten finanziellen Notlage ausbezahlt. Die Situationen, in denen dies erforderlich ist, sind vielfältig – einige Beispiele:
Eine Klientin hat gerade einen Hauptantrag ans Jobcenter geschickt, über den noch nicht entschieden ist. Leider bekommt sie auch keine Leistungen mehr vom Landratsamt. Die alleinerziehende Mutter ist arbeitssuchend.
Eine psychisch und körperlich erkrankte Frau (44), die von Sozialleistungen lebt, ist kürzlich umgezogen und benötigt noch ein paar Möbel für die Einrichtung. Über eine Spende würde sie sich deshalb sehr freuen.
Herr S. (66) ist alleinstehend und Rentner. Die Rente von 700 Euro reicht nur fürs Allernötigste. Zu Weihnachten soll ihm ein großer Wunsch erfüllt werden. Um erreichbar zu sein, wünscht sich Herr S. ein Rentnerhandy für 77 Euro.