Amtsgericht: Richter Martin Graf verlässt zum Monatsende Lörrach und wechselt nach Freiburg
Der Richter Martin Graf verlässt Ende dieser Woche das Amtsgericht Lörrach. Vor 28 Jahren nahm er erstmals seine Richtertätigkeit in Lörrach auf. Ab November wird Graf als weiterer aufsichtsführender Richter für das Jugendstrafrecht an das Amtsgericht in Freiburg wechseln.
Von Gottfried Driesch
Lörrach. Martin Graf war in Lörrach zuletzt stellvertretender Direktor des Amtsgerichts. Er leitete das Jugendschöffengericht und eine Strafgerichtsabteilung. Seine Zeit in Lörrach wurde drei Mal unterbrochen. In den Jahren 1995 und 1996 half er im Rahmen der Aufbauhilfe Ost in Dresden dabei, ein funktionierendes Rechtssystem aufzubauen. Eine neunmonatige Abordnung führte ihn 2006 an das Oberlandesgericht in Karlsruhe. Und von 2010 bis 2014 war er Direktor des Amtsgerichts in Müllheim.
Der 1961 geborene Martin Graf studierte nach seinem Abitur 1981 in Münster und Freiburg Jura. Seine Referendarzeit führte ihn nach Karlsruhe und Berlin, wo er hautnah die Öffnung der Mauer erlebte. Eine Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft in Offenburg schloss sich an, bis er 1992 als Richter nach Lörrach kam.
Während all seiner Jahre in Lörrach pendelte er täglich von seinem Wohnort Freiburg. „Über die Zuverlässigkeit der Deutschen Bahn kann ich ein ganzes Buch schreiben“, gestand der Richter im Gespräch mit unserer Zeitung.
Dies sei nicht zuletzt der Grund gewesen, warum er die Chance in Freiburg zu arbeiten, wahrgenommen habe. „Ich werde auch nicht jünger und in Zeiten der Pandemie erlebt man in der Bahn auch kritische Situationen.“
Trotzdem scheidet Martin Graf nicht ohne Wehmut aus der Lerchenstadt: „Es gab eine sehr vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit den Kollegen. Die werde ich vermissen. Und auch zu den Pressevertretern bestand ein Vertrauensverhältnis.“
