Nach dem Ersten Weltkrieg kam es laut Bernnat zu einem „Radikalisierungsprozess“ und zur Spaltung. Viele Wähler wechselten zur KPD und die SPD verkam zu einer kleinen Partei, die in der Weimarer Republik gerade noch zweistellige Ergebnisse in der Lerchenstadt einfuhr.
In der Nachkriegszeit erreichten die Sozialdemokraten zwar nicht mehr die Stärke von 1919, aber mit Arend Braye wurde dafür ab 1948 ein Sozialdemokrat Oberbürgermeister. Dies gelang laut Bernnat dank der „pragmatischen“ Koalition von SPD, DP (Vorläufer der FDP) und den Kommunisten. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Karl Arzet, dem „Vater des Salzerts“, leistete Braye „Erhebliches“ (Bernnat), um die Wohnungsnot zu lindern. Damals waren ein Viertel der Einwohner Vertriebene.
Nach mehrfachen Umbrüchen in den 60er und 70er Jahren, erlebte die SPD eine zweite große Zeit als Rainer Offergeld 1984 Oberbürgermeister wurde. „Wohnungsbau und die Innenstadtentwicklung unter Offergeld sind zwei Marksteine der Lörracher Geschichte, die von Sozialdemokraten bewerkstelligt wurden“, betont Bernnat.
Aktuell ist mit Jörg Lutz ein Mann im höchsten Lörracher Amt, der zwar kein rotes Parteibuch besitzt, sich im Wahlkampf aber laut Bernnat von der SPD unterstützen ließ. „Auf lokaler Ebene sind noch Erfolge möglich, die wir auf Bundes- und Landeseben derzeit so vermissen.“