Lörrach Akzeptanz ohne Euphorie für den Radschnellweg in Lörrach

Bernhard Konrad
Die Radschnellverbindung soll direktes und sicheres Radeln von Schopfheim über Lörrach bis nach Basel ermöglichen. Foto: Marco Fraune

Die Vorzugstrasse auf Lörracher Gemarkung der Radschnellverbindung von Schopfheim bis Basel stieß im Ausschuss überwiegend auf Zustimmung. Deutlich wurde aber auch: Sie ist längst nicht optimal.

Die Städte Lörrach und Schopfheim haben mit dem Landkreis und den Gemeinden Steinen sowie Maulburg die gemeinsame Planung und Umsetzung der Radschnellverbindung RS7 beschlossen. Die Projektleitung liegt beim Landratsamt.

Die Finanzierung

Die Planung wird zu 87,5 Prozent von Bund und Land gefördert. Nach derzeitigem Stand ist eine ähnliche Förderhöhe auch für den Bau vorgesehen.

Die Vorzugstrasse

Die gegenwärtige Planungstiefe der RS 7 berücksichtige noch nicht jedes Detail der Strecke, aber mit Blick auf die Durchlässigkeit befinde sie sich auf gutem Weg, sagte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Auch Fachbereichsleiter Klaus Dullisch begrüßte die Streckenführung. Zuvor hatte der Erste Landesbeamte im Landratsamt, Ulrich Hoehler, das Projekt vorgestellt. Es wurde im Ortschaftsrat Brombach vor einigen Tagen tendenziell positiv aufgenommen.

Aus Hoehlers Präsentation ging hervor, dass der RS7 von Steinen kommend entlang der Bahngleise über eine neue Wiese-Brücke ins Gewerbegebiet Brombach-Ost führt und anschließend im Wesentlichen über die Bündten- und Hellbergstraße in die Lörracher Nordstadt.

Von dort führt eine Achse über die Hartmatten-, Berg- und Kreuzstraße Richtung Schweizer Grenze.

Kriterien nicht erfüllt

Die Vorzugstrasse entspreche in weiten Teilen der „Pendlerroute Ost“, die gut angenommen werde, so Dullisch. Indes erfüllt der Radschnellweg in seiner jetzigen Ausprägung auf Lörracher Gemarkung die Vorgaben des Landes-Verkehrsministeriums nicht. Auf dessen Homepage steht: „Radschnellwege führen den Verkehr möglichst kreuzungsfrei und getrennt von anderen Verkehrsmitteln.“ In Lörrach wird der Radverkehr vielmehr über Fahrradstraßen geführt, die Mischverkehr zulassen.

Fraktionen und IG Velo

Claudia Salach (Grüne) sagte, es handle sich zwar „nicht unbedingt um die beste Trasse“, aber die Grünen unterstützten die Variante im Grundsatz – auch, damit es mit dem RS 7 weitergeht. Dagegen bezeichnete Christa Rufer (SPD) die Trassenführung schlicht als „Mist“. Ein schnelles Fortkommen mit dem Velo sei kaum möglich. Michael Exner (CDU) unterstützte die Wegführung aufs Ganze besehen ebenso wie Silke Herzog (Freie Wähler), Matthias Koesler (FDP) und Sabine Schumacher von der Linken. Die IG Velo plädierte in einer Stellungnahme dafür, der Trasse zuzustimmen. Die Ausführung entspreche nicht den Idealvorstellungen der IG, aber: „Ohne Kompromisse kommen wir nicht weiter.“ Ähnlich gelagerte Probleme mit Radschnellwegen seien in anderen dicht besiedelten Regionen festzustellen. Gleichwohl biete die Trasse „eine gute und sichere Wegführung“.

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