Lörrach Alles bleibt, wie es ist

Guido Neidinger, Peter Ade und Regine Ounas-Kräusel
 Foto: Guido Neidinger

Bisherige Ortsvorsteher wiedergewählt: Horst Simon (Haagen), Silke Herzog (Brombach) und Günter Schlecht (Hauingen).

Lörrach - Die vorläufige Wahl der Ortsvorsteher in den Lörracher Ortsteilen brachte gestern Abend die erwarteten Ergebnisse: Die drei bisherigen Ortsvorsteher wurden wiedergewählt, müssen aber noch vom Lörracher Gemeinderat aus formellen Gründen bestätigt werden.

Damit stehen die drei Amtsinhaber Silke Herzog in Brombach, Günter Schlecht in Hauingen und Horst Simon in Haagen weitere fünf Jahre ihrem jeweiligen Ortschaftsrat vor und repräsentieren ihren Ortsteil.

Brombach

Im mit gut 6354 Einwohnern größten Lörracher Ortsteil war die Sache schon nach den Kommunalwahlen unstrittig. Mit sieben von zwölf Sitzen im Ortschaftsrat für die Freien Wähler hatten die Wähler für klare Verhältnisse gesorgt. Der Wiederwahl von Silke Herzog – zudem klare Stimmenkönigin bei den Ortschaftsratswahlen – stand nichts mehr im Wege. Ein Gegenkandidat trat zudem nicht an. Die Wahl von Silke Herzog erfolgte gestern einstimmig.

Hauingen

Nicht ganz so klar wie in Brombach stellte sich die Situation im gut 3000 Einwohner zählenden Hauingen dar. Dort hatte Günter Schlechts SPD nur noch drei von acht Ortschaftsratssitzen errungen – einen weniger als vor fünf Jahren. Trotzdem war der Unsicherheitsfaktor bei der geheimen Wahl gestern sehr gering. Schon unmittelbar nach den Kommunalwahlen wurde dem erfahrenen und anerkannten Amtsträger von den Freien Wählern Unterstützung signalisiert. Ralf Matje, der nach Stimmenkönig Schlecht die zweitmeisten Stimmen errungen hatte, stellte frühzeitig klar, dass er sich nicht für den Posten des Ortsvorstehers bewerbe. Somit war kein Gegenkandidat in Sicht. Günter Schlecht wurde mit sieben von acht Stimmen gewählt. Ein Wahlzettel war ungültig.

Haagen

Wesentlich komplizierter war die Ausgangslage im knapp 3500 Einwohner zählenden Haagen. Wie in Hauingen hatte die SPD dort drei, die Freien Wähler ebenfalls drei und die CDU zwei Sitze errungen. Rechnerisch konnte eine Koalition aus Freien Wählern und CDU den SPD-Ortsvorsteher also stürzen. Dies geschah schon einmal, als Wolfgang Krämer (CDU) sich mit den Stimmen der Freien Wähler gegen Inge Gula (SPD) durchsetzte. Doch diese Koalition kam diesmal nicht zustande. Es gab im Vorfeld zwar Gespräche zwischen den beiden Fraktionen. Alfred Kirchner (CDU) spielte, je weiter die Kommunalwahl zurücklag, immer mehr mit dem Gedanken, seinen Hut in den Ring zu werfen. Hatte er kurz nach der Wahl Ende Mai noch erklärt, „die klare Entscheidung der Haagener Wähler für Horst Simon“ zu respektieren und ihn „mit 99-prozentiger Sicherheit“ zu unterstützen, so scheiterte Kirchners Kandidatur daran, dass die CDU sich nicht mit den Freien Wähler einig wurde.

Aus deren Lager liebäugelte immer deutlicher Jörg Müller mit einer Kandidatur gegen Simon. Und obwohl Kirchner sich klar positionierte und seine ursprüngliche Ansage, den amtierenden Ortsvorsteher zu unterstützen, wahr machte, ließ Müller sich auf eine Kampfabstimmung ein. Obwohl er nur geringe Außenseiter-Chancen hatte, trat er gestern gegen Simon an. Müller begründete seine Kandidatur damit, dass bei einer Wahl auch eine Wahlmöglichkeit bestehen sollte. Durchsetzen konnte Müller sich letztlich nicht. Auf Horst Simon entfielen fünf der acht Stimmen. Drei Stimmen verbuchte Müller. Somit ist Simon gewählt.

Der Gemeinderat

Formell obliegt die rechtlich verbindliche Wahl der drei Ortsvorsteher dem Gemeinderat. Insofern war die Vorabwahl in den Ortschaftsräten „nur“ eine Empfehlung. Allerdings respektiert der Gemeinderat in aller Regel das Votum der Ortschaftsräte. Die Wahl vollzieht der Gemeinderat in seiner morgigen Sitzung, Beginn: 16.30 Uhr.

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