^ Lörrach: Alles eine Frage der Beschilderung? - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Alles eine Frage der Beschilderung?

Kristoff Meller
Bei der Beschilderung der neuen Fahrradstraße wird geklärt, ob es Nachbesserungsbedarf gibt.                     Foto: Kristoff Meller

Mobilität: Unmut über Situation auf neuer Fahrradstraße / Lieferschwierigkeiten bei Fahrverbotsschildern für Fußgängerzone

Von Kristoff Meller

Lörrach. Seit zwei Monaten ist die erste Fahrradstraße im Landkreis zwischen Berliner und Meeraner Platz offiziell in Betrieb, gleichwohl gibt es weiter Unmut und viele Reaktionen an die Stadtverwaltung. „Es kommt immer wieder zu Gefährdungssituationen“, beklagte auch Grünen-Stadtrat Fritz Böhler in der jüngsten Gemeinderatssitzung und forderte mehr Kontrollen durch die Kommune.

Außerdem wollte Böhler wissen, ob die aktuelle Beschilderung „der Endzustand“ sei. „Wahrscheinlich ist sie das nicht“, entgegnete Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Die Stadt befinde sich zudem im Austausch mit dem Regierungspräsidium und der Polizei, um zu klären, ob es Nachbesserungsbedarf gebe. Neuhöfer-Avdic: „Es ist aber klar, dass es Zeit braucht, bis sich die Veränderungen eingespielt haben.“

Auch beim Jahresmediengespräch der Stadt am Montag war die Fahrradstraße ein Thema. „Wir haben hier für wenig Geld – effektiv hat die Stadt rund 67 000 Euro bezahlt – eine Straße sehr hochwertig saniert“, fasste Neuhöfer-Avdic zusammen und bezeichnete das aus Sicht des Haushalts als „sehr clever“. Dies sei der Verdienst der Mitarbeiter im Rathaus, die bei den „Aushandlungsprozessen“ für Fördermittel sehr geschickt agiert hätten.

Die Bürgermeisterin störte sich aber an dem von manchen Bürgern vermittelten Bild, dass durch die erste Fahrradstraße in der Stadt „die Welt untergeht“, obwohl noch immer „97 Prozent des Straßenraums den Autos zur Verfügung steht“.

Sie habe zudem den Eindruck, dass die Zahl der Radfahrer zuletzt deutlich gestiegen sei. Hierfür brauche es aber konkrete Zahlen, die im kommenden Jahr durch einen aktualisierten Modal Split geliefert werden sollen – auch um die Diskussion wieder zu versachlichen.

Die Bürgermeisterin kündigte außerdem an: „Es wird noch mehr Fahrradstraßen geben.“ Diese Entwicklung lasse sich „nicht aufhalten“. Wo die weiteren Routen geplant sind, will die Verwaltung im Frühjahr detailliert präsentieren. Bekanntlich soll Radfahrern mittelfristig auch auf der Route von der Unteren Hartmattenstraße über Berg- und Kreuzstraße Vorrang gewährt werden.

Umfahrung für Sperrzone

Die Fahrradstraße durch die Spital- und Weinbrennerstraße soll auch als Umfahrung der Fußgängerzone dienen. Denn deren Kernbereich – von den Pollern in der Tumringer Straße beim Senser Platz bis zu den Pollern bei der Herrenstraße, vom Hebelpark bis zur Spitalstraße und im Bereich des Neuen und Alten Marktplatzes – soll laut eines Gemeinderatsbeschlusses von September bekanntlich tagsüber (Montag bis Freitag 10.30 bis 18 Uhr, Samstag von 9.30 bis 18 Uhr) für den Radverkehr gesperrt werden.

In der letzten Gemeinderatssitzung dieses Jahres hatte die Stadtverwaltung nun jedoch mitgeteilt, dass sich die Sperrung bis zum 1. März verzögert, weil die entsprechenden Schilder erst im Februar geliefert werden können (wir berichteten). Ab 1. Februar soll aber bereits mit einer Öffentlichkeitskampagne auf die Neuregelung aufmerksam gemacht werden. Verstöße werden laut Neuhöfer-Avdic jedoch erst ab März geahndet. Die Verzögerung bezeichnete Lutz angesichts der Pandemie und Lieferproblemen in vielen Branchen als „hinnehmbar“.

Ulrich Lusche (CDU) erkundigte sich im Anschluss danach, ob es ein generelles Lieferproblem mit Straßenschildern gebe, was Neuhöfer-Avdic verneinte: „Der Werkhof hat immer ein Portfolio der gängigen Schilder für Baustellen, Umleitungen & Co. vorrätig.“ Nur die Hinweisschilder mit den genauen Uhrzeiten der Sperrung müssten speziell bestellt werden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading