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Lörrach Als VHS-Leiter angekommen

Adrian Steineck
Handreichung mit Gustav Struve: Der neue VHS-Leiter Tom Leischner will Historie und Gegenwartsthemen verknüpfen. Foto: Adrian Steineck

Tom Leischner fühlt sich in den Räumen, in denen er seit Anfang April sein Büro hat, wohl. „Das ist ein historisches Gebäude“, sagt der Leiter der VHS Lörrach und Steinen. Er will gegenwärtige Akzente setzen.

Tom Leischner, der zuvor die Volkshochschule in der Nachbarstadt Weil am Rhein geleitet hat, sieht große Gemeinsamkeiten. „Letztendlich sind alle Volkshochschulen gleich, das ist auch so gewollt und wird durch das gemeinsame Logo nach außen kommuniziert“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Thematisch gebe es aber durchaus verschiedene Schwerpunkte. So werden die Integrationskurse, die in Weil am Rhein von der VHS angeboten werden, in Lörrach durch private Anbieter organisiert. Weiterer Unterschied: Im Gegensatz zu Weil am Rhein kann Leischner mit Harald Erbacher auf einen Stellvertreter setzen, der hauptamtlicher pädagogischer Mitarbeiter und zugleich Leiter des Fachbereichsteams Gesundheitsbildung ist. Hinzu kommt der Bereich Kultur und Gestalten, in dem die Kaltenbach-Stiftung als Fachbereichsteam agiert. So kann sich Leischner auf den Fachbereich Politik, Gesellschaft und Umwelt sowie Sprachen sowie Arbeit, Beruf, EDV konzentrieren.

Gute Vorarbeit hat ihm den Wechsel leicht gemacht

Der Wechsel nach Lörrach sei ihm auch durch die „großartige Arbeit“ seines Vorgängers Axel Rulf leicht gemacht worden, der die VHS Lörrach drei Jahrzehnte lang geprägt hat. „Ich habe keine Baustelle betreten, sondern ein von Axel Rulf bestens geführtes Haus“, windet Leischner seinem Vorgänger ein Kränzlein. Im Team habe er sich sofort willkommen gefühlt und sei froh, auf die Expertise der teils langjährigen Mitarbeiter vertrauen zu können. Auch mit den Dozenten, die für ihn das Herzstück der VHS sind, gibt es einen regen Austausch. So stand ein Treffen der Gesundheitsdozenten an, für den Herbst ist ein Treffen aller Dozenten geplant. „Wir sind alle ein großes Team“, sagt Leischner.

In den zuständigen Gremien fühlt er sich willkommen

Auch im Gemeinderat und den übrigen Gremien fühlt sich Leischner gut aufgenommen. „Natürlich sind die Ressourcen endlich“, weiß er um den finanziellen Rahmen der VHS. Aber er stoße stets auf Interesse und offene Ohren. „Ich habe in Lörrach noch kein böses Wort gehört“, sagt der VHS-Leiter.

Der Herbst steht im Zeichen der Demokratie

Im Fachbereich Politik, Gesellschaft und Umwelt liegt Leischners Augenmerk derzeit auf dem Tag der Demokratie, der am 21. September gefeiert wird und den Auftakt für einen dreimonatigen Veranstaltungsreigen bildet (wir berichteten ausführlich). „Wir haben im Herbst zahlreiche Vorträge zur Badischen Revolution vor 175 Jahren geplant“, freut sich Leischner. Das Jubiläum wird augenfällig im Eingangsbereich der VHS, für den der Weiler Künstler Patrick Luetzelschwab eine Darstellung der historischen Ereignisse geschaffen hat. In Rasteroptik ist unter anderem zu sehen, wie Gustav Struve am 21. September 1848 aus Basel kommend mit 50 Mann in Lörrach einzieht. Auch wie er vom Balkon des damaligen Rathauses und heutigen VHS-Sitzes aus in seiner Rede an das Deutsche Volk eine deutsche Republik ausruft, ist zu sehen. „Wir wollen auch gemeinsam mit dem Dreiländermuseum wechselnde Ausstellungsstücke in unserem Foyer präsentieren“, sagt Leischner.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Weitere Akzente will der neue VHS-Leiter in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit setzen. „Diese Themen werden immer wichtiger, da ist es unsere Aufgabe als VHS, die Menschen zu sensibilisieren“, ist er überzeugt.

Auch der Digitalisierung will Leischner Rechnung tragen. „Wir werden unsere Dozenten darin schulen, wie sie etwa ein digitales Whiteboard anstelle einer herkömmlichen Tafel benutzen“, sagt er.

Reine Online-Kurse sind derzeit nicht geplant

Reine Online-Kurse sind Stand jetzt aber nicht geplant. Zumal die Corona-Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen und Online-Angeboten für Leischner eines gezeigt hat: „Die Lehre aus dieser Zeit ist, wie wichtig echte Begegnung ist, denn Lernen ist immer auch ein Interaktionsprozess zwischen Menschen.“

Auch die Resonanz auf die Kurse im neuen VHS-Semester, das am 21. September mit dem Tag der Demokratie und am 25. September dann mit dem regulären Kursangebot beginnt, zeigt für Leischner: „Die Leute sind gern da.“

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