Lörrach Alte Schule, neues Konzept

(bk/ouk)
Die Alte Schule in Lörrach-Haagen (Archivfoto) Foto: Meller

Bauen: Kostensteigerung um 23 Prozent für Gebäude-Umbau stößt im Rat auf Kritik.

Lörrach - Sanierung und Umbau der Alten Schule in Haagen zur Kita werden voraussichtlich um 771 000 Euro teurer als geplant. Die Kostensteigerung um 23 Prozent auf rund 4,16 Millionen Euro wurde am Donnerstagabend im Gemeinderat kritisiert. Gleichwohl stimmte das Gremium bei drei Enthaltungen zu.

Wie berichtet, baut die Stadt die Alte Schule zur fünfgruppigen Kita um. Im Jahr 2017 hatte das Architekturbüro Moser mit Kosten in Höhe von 3,39 Millionen Euro kalkuliert.

Wegen der boomenden Baukonjunktur hätten auf die Ausschreibungen der Stadt nur wenige Firmen reagiert – und wenn, dann mitunter sehr teure Angebote abgegeben. Allein dadurch seien bisher Mehrkosten in Höhe von rund 360 000 Euro entstanden. Zum Teil musste die Stadt ihre Ausschreibungen wiederholen, weil sich keine Firma meldete. Darum werde die neue Kita wahrscheinlich erst im Frühjahr 2020 fertig und nicht Ende 2019, sagte die Fachbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement, Annette Buchauer, kürzlich im Ortschaftsrat Haagen.

„Wir müssen nun mal zustimmen“, sagte Ulrich Heuer für die CDU, nachdem er Kritik an der Überschreitung der geplanten Kosten geübt hatte. Horst Simon (SPD) bezeichnete diese als „etwas erschreckend“. Gleichwohl sei das Vorhaben im Grundsatz positiv: „Wir schlucken die Kröte.“ Auch Margarete Kurfeß (Grüne) bedauerte die Höhe der notwendigen Investitionsabweichung ebenso wie Matthias Koesler (FDP), und Matthias Lindemer (Freie Wähler) fragte, ob nicht schon von Beginn an ein „Kostenpuffer“ in die Berechnungen eingearbeitet werden solle. Bei der erheblich teureren Rathaussanierung dürfe solch eine Kostenüberschreitung nicht passieren.

Hans-Peter Pichlhöfer (Freie Wähler) forderte, öffentliche Gebäude engmaschiger auf Sanierungsbedarf hin zu kontrollieren und gegebenenfalls früher tätig zu werden.

Stephan Berg (Grüne) gab zu bedenken, dass die Kostensteigerung zu erklären sei: „Wir sollten jetzt nicht einfach draufschlagen. Die Betriebe nutzen die aktuelle Situation in der Baubranche auch aus.“

Den Einbau eines „Kostenpuffers“ halte sie nicht für sinnvoll. sagte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Sie strebe vielmehr eine möglichst präzise Abschätzung der Kosten an und die genaue Abwägung, ob sich eine Sanierung lohnt, oder ob neu gebaut werden sollte. Diese Abwägung werde auch im Zusammenhang mit der Rathaus-Sanierung stattfinden, betonte Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading