Lörrach Anarchistisch, hip und rockig

Die Oberbadische
„Me + Mari“ kommen als Ersatz für PeterLicht. Foto: zVg/Bozi

Musik: Between the Beats Festival im Burghof und Alten Wasserwerk.  PeterLicht muss absagen.

Lörrach - Das heute startende zweitägige Indie-Festival Between the Beats erfährt eine Änderung: Me + Mari kommen als Ersatz für PeterLicht, der seinen Auftritt heute Abend kurzfristig wegen Krankheit absagen musste.

Die Rock-Pop-Band Me + Marie versteht ihre Musik als Brückenschlag zwischen kontrastierenden Elementen: Skizze und Hymne, Zustimmung und Widerspruch, Rausch und Romantik. Es passt ins Bild, dass sie mit der Verschmelzung von Extremen zugleich ein neues Genre geschaffen haben. Italo-Grungepop nennen sie es. Die Band rund um die Italienerin Maria de Val und den Schweizer Roland Scandella nutzt die Laut-Leise-Dynamiken des Grunge und baut damit eine individuell eingefärbte Musik mit hymnischen Melodien und poppigen Hooks. Auf ihrem letzten Album „Double Purpose“ haben Me + Marie die Gegensätze, die die Welt bestimmen, zum Inhalt gemacht und damit nahtlos an ihr Debüt angeknüpft, das in der Rockwelt hohe Wellen geschlagen hat, schreiben die Veranstalter.

Am Freitag

Am Freitag treten neben Me + Marie noch Megaloh, Public Service Broadcasting, Dan Mangan, Tristan Brusch und Tiavo im Burghof auf.

Zum Einstieg geht es heute mit Tristan Brusch gleich ins Paradies. Die Musik seines gleichnamigen Debütalbums ist anarchisch, ausgelassen und hip. Tristan Brusch unterzieht den Hörer einer psychedelischen Genusstherapie. Wie ein glitzerndes Gewitter aus heiteren Amüsements, höchst erwachsenen Liebeserklärungen und hitzigen Kampfansagen erschüttert und begeistert dieser Chanson-Pop.

Der Kanadier Dan Mangan fing als bärtiger Troubadour in verrauchten Clubs an, landete einige Top-Ten-Hits in seiner Heimat und gewann mehrere JUNO Awards. Jetzt kehrt er zurück zu seinen Anfängen und konzentriert sich aufs Wesentliche. Ergebnis dieser äußeren Beschränkung sind auf der jüngsten Platte „More or Less“ emotional äußerst verdichtete Songs über die großen Fragen dieser Welt.

Das Londoner Indie-Duo Public Service Broadcasting steht für spektakuläre Effekte in Sound und Show. Es ist wahrscheinlich die erste Band bei Between the Beats, die bereits vor Tausenden in der altehrwürdigen Royal Albert Hall aufgetreten ist. Elektronisch flirrende Sphärensounds und sich auftürmende Gitarrenwände machen die imposanten Klangwelten von Public Service Broadcasting aus, die passend zur Musik immer von aufwändigen Videoprojektionen begleitet werden. Sie erschaffen Erlebniswelten in Bild und Ton, um den thematischen, oft politischen Überbau der durchgehenden Story auf verschiedenen zusammenhängenden Kanälen zu transportieren. Ihr jüngstes Album „Every Valley“ widmet sich der erlöschenden Steinkohleindustrie in South Wales, den damit verbundenen sozialen Verwerfungen und der Anfälligkeit für populistische Rattenfänger.

Am Samstag

Am Samstag geht es im Burghof mit Tiavo weiter. Nach Release ihrer ersten EP „Fast Unfassbar“ (2016) kam mit „Oh Lucy“ im März 2018 das Debütalbum des Saarbrückener Rap-Duos. Das Erstlingswerk bestätigt das unverkennbare Talent von Tiavo, unterschiedliche Genres gekonnt und authentisch zu vereinen. Sie zeigen einen Crossover-Stil aus harten Gitarrenriffs, Rap und Gesang.

In der deutschen Hip-Hop-Szene hat sich Megaloh einen einzigartigen Status erarbeitet. Auf seine Musik können sich alle einigen. Die Rap-Fans, die Jungs am Block, die hippen Mädchen und vor allem auch die ganz normalen Menschen, die nur zu gut nachvollziehen können, wenn Megaloh von der Knochenmühle der körperlichen Arbeit berichtet und von Selbstzweifeln. Rap ist für ihn ein narratives Vehikel, gleichzeitig aber auch eine Kunstform.

Dann geht es ins Alte Wasserwerk. Gran Noir sind eine Schweizerisch-Deutsche Indie-Rock Band, die 2011 in Peking gegründet wurde.

Blackout Problems zeigen sich zwei Jahre nach ihrem Debut „Holy“, das direkt in die Albumcharts einschlug mit dem aktuellen Album „Kaos“ als musikalisch wie persönlich gewachsene Alternative-Rock Band, der man die emotionalen Extremsituationen eines Lebens zwischen Dauer-Tour und künstlerischem Befreiungskampf anhört.

Das Programm

 Tag 1 (12.4.) Burghof: Tristan, Me + Marie, Dan Mangan und Public Service Broadcasting   Tag 2 (13.4.) Burghof: Tiavo und Megaloh

Altes Wasserwerk: Gran Noir und Blackout Problems Karten: www.burghof.com und an allen Vorverkaufsstellen

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