^ Lörrach: Anlaufstelle für alle Zugewanderten - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Anlaufstelle für alle Zugewanderten

Bernhard Konrad
 Foto: Kristoff Meller

Integration: Ausschuss erörtert Ausbau des kommunalen Integrationsmanagements.

Lörrach - Die Stadt Lörrach möchte ihr kommunales Integrationsmanagement ausbauen und gleichzeitig bündeln. Angebunden ist es an das Welcome-Center im Rathaus. Der Hauptausschuss unterstützte gestern Abend diesen Ansatz.

Gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden hat die Verwaltung ein Konzept zur Erweiterung des Welcome-Centers vorgelegt.

Der Sachstand

Derzeit befinden sich in Lörrach 537 Menschen in der Anschlussunterbringung. Betreut werden sie von Mitarbeitern der Diakonie, Caritas und dem Welcome-Center im Rathaus, sie leben überwiegend in den Unterkünften Hornberg- und Gretherstraße sowie demnächst am Bächlinweg – aber auch an dezentralen Standorten.

Das Welcome-Center

Das Welcome-Center soll künftig als zentrale Anlaufstelle die einzelnen Standorte zusammenführen und von den Integrationsmanagern der Wohlfahrtsverbände sowie der Beratungs- und Koordinationsstelle im Rathaus gemeinsam betreut werden, erläuerte die städtische Integrationsbeauftragte Inga Schwarz.

Der Ausbau des Centers als Anlaufstelle für Menschen in der Anschlussunterbringung soll zum  Oktober umgesetzt werden. „Das Integrationsmanagement soll aus den zentralen Unterkünften ausgelagert werden. Im Zuge der Hilfe zur Selbsthilfe sollen die Menschen an das Aufsuchen einer externen Beratungsstelle herangeführt werden“, so die Fachbereichsleiterin „Bürgerdienste“, Geraldine Dannecker, in der Vorlage.

In der Hornbergstraße wäre gemäß eines Personalschlüssels dann noch eine Integrationsmanager-Stelle für 120 Menschen vorgesehen, im Bächlinweg eine halbe Stelle für 60 Personen. In der Gretherstraße würde nur noch die Präsenz des Hausmeisters aufrechterhalten. Die Stadt geht davon aus, dass die dort wohnenden Menschen bei Beratungsbedarf den kurzen Weg ins Rathaus gehen.

Im Welcome-Center würde dort schließlich mit 3,5 Stellen die Mehrzahl des Personals konzentriert.

Ausblick

Die Förderung des Integrationsmanagements durch den „Pakt für Integration“ werde stufenweise zurückgehen, sagte Schwarz. Indes sei Integration ein „vielschichtiger Prozess“ der mehr Zeit benötige „als zwei Jahr Integrationsmanagement.“ Die Zusammenlegung vorhandener Angebote sei ein erster Schritt auf dem Weg der Bündelung des Integrationsmanagements.

Es sei davon auszugehen, dass die Möglichkeiten der Anschlussunterbringung in der Stadt zumindest in den kommenden fünf Jahren von Menschen genutzt würden. Diese müssten auch weiterhin von Integrationsmanagern begleitet werden, so Dannecker.

Gleichzeitig beschränke sich die Zuwanderung nicht auf Flüchtlinge. Auch aus anderen Gründen zuwandernde Menschen bräuchten Unterstützung und Orientierung. Nach dem Rückbau des Integrationsmanagements im Welcome-Center soll dieses deshalb konzeptionell umstrukturiert werden und als Anlaufstelle für alle Zugewanderten dienen, so Schwarz.

Unter perspektivischen Gesichtspunkten soll deshalb auch die Stelle der Koordination des Welcome-Centers entfristet werden. Der Hauptausschuss unterstützte auch dies.

Die Fraktionen

Der Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei der richtige Weg, ebenso die Konzentration der Beratung im Rathaus, sagte Yvonne Sommer für die Christdemokraten.

Günter Schlecht (SPD) trug den Ansatz der Verwaltung ebenfalls mit, betonte aber mit kritischem Blick auf die Arbeit der Wohlfahrtsverbände im vergangenen Jahr die federführende Rolle der Kommune: „Die Stadt bestellt, und die Stadt bezahlt.“ Will sagen: Damit bestimmt sie auch, wie die Dinge laufen.

Margarete Kurfeß (Grüne) betonte wie ihr Vorredner die Relevanz einer kontinuierlichen und verlässlichen Integrationsarbeit. Es führe kein Weg daran vorbei: „Wir müssen Integration heute anders bewältigen als in den 50er, 60er und 70er Jahren.“ Hans-Peter Pichlhöfer (Freie Wähler) schloss sich an.

Ulrike Krämer (CDU) gab noch zu bedenken, dass das Thema „Sicherheit“ in den Anschlussunterkünften nicht vernachlässigt werden dürfe: Es sollte nicht nur eine Person vor Ort sein. Schwarz versicherte, die Stadt werde dies in ihren Überlegungen berücksichtigen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading