Punktgenau synchron zur Musik
Die Choreografin bemühte sich nicht nur um das gute Erscheinungsbild der Solisten, sondern wertete auch das Corps de Ballet auf, verfasste eine elegante und graziöse Gruppenchoreografie, vor allem im Schlussakt, wenn die Schwäninnen auf der Lichtung erscheinen. Das waren Ballettbilder von großer Anmut und Schwerelosigkeit.
Selten sah man auch den legendären Pas de Quatre der vier Schwäne mit ihren überkreuzten Händen so rhythmisch genau und exakt in der Beinarbeit. Überhaupt fiel bei beiden Produktionen auf, dass die Choreografin sehr musikalisch auf das Libretto hin inszeniert. So kamen die Höhepunkte bei Hebungen, Sprüngen und Drehungen (fast immer) punktgenau auf die Sekunde zur Musik.
Auch Razmik Makuryan als Rotbart im Federkleid mit Vogelflügeln war stattlich in seinen Sprüngen und sehr theatralisch. Dass er am Schluss im Zweikampf von Siegfried besiegt wird, ist in dieser originalen Ballettversion dem Happy-End geschuldet: Die Liebe siegt hier schlussendlich über das Böse.