Lörrach Anstehen fürs Abtanzen

Die Oberbadische

Barhopper: Achte Auflage des Kneipen-Festivals lockt viel Publikum an / Breite Musikvielfalt geboten

Für dicht gefüllte Kneipen und Bars sorgte am Mittwochabend die achte Ausgabe des Barhopper Kneipen-Festivals. Besucher konnten von Lokal zu Lokal flanieren und Live-Musik unterschiedlicher Couleur hören.

Von Veronika Zettler

Lörrach. Manche Kneipen waren zeitweilig so voll, dass sich Neuankömmlinge nur noch mit Müh und Not hineinquetschen konnten. Viele warteten da lieber vor dem Eingang, bis wieder ein paar Gäste herauskamen und zur nächsten Bar weiterzogen. Etwa beim „Atelier“ in der Teichstraße, wo die Band „Blue Rockin’“ ein heißes Gebräu aus Rock und Rockabilly servierte. Für die mittlerweile in Berlin ansässige Gruppe um den Ex-Lörracher Bassisten und Sänger Joe Tedesco war der Auftritt wie ein Heimspiel in seinem früheren Zweit-Wohnzimmer. Entsprechend viele ehemalige Weggefährten hatten den Weg ins Atelier gefunden.

Derweil bot auch der „Heimathafen“ eine Sternstunde für Rockabilly-Fans. Mit „The Kokomo Kings“ und später „The Booze Bombs“ machten nacheinander zwei Formationen mitreißende Musik im Fahrwasser der rebellischen Blues-Country-Rock’n’Roll-Fusion, die in den 80er Jahren ihr großes, bis heute nachbebendes Revival feierte. Die Gäste standen dicht an dicht, als die „Kokomo Kings“ aus Dänemark und Schweden in klassischer Besetzung ihren treibenden Retro-Sound fabrizierten – stilecht gekleidet und pomadig frisiert wie Johnny Cash beim Folsom-Prison-Konzert. Auch manche der Gäste hatten sich in Rockabilly-Schale geworfen. Im urigen Ambiente des Pubs konnte man sich in eine andere Zeit versetzt fühlen.

Gleichfalls gut frequentiert: Die Bar 1760 im Erdgeschoss des Steigenberger Hotels sowie „Die Bar“ am Meeraner Platz. Hier wie dort verlagerten sich Teile der Besucherschar kurzerhand auf das jeweilige Außengelände. Dies gewährte den Tanzwilligen in der Bar am Meeraner Platz immerhin etwas Bewegungsfreiraum, als „The Wright Thing“ aus Heidelberg einen spielfreudigen Auftritt hinlegten.

In der Bar 1760 ging es ruhiger zu. Die Zuhörer schenkten der Basler Singer-Songwriterin Jeru Ilfu plus Band, ihren ruhigen, mitteilsamen Balladen und ihrer soulig-samtweichen Stimme die ungeteilte und verdiente Aufmerksamkeit.

Bis auf die Bar „Beach 20“ beim Freizeitcenter Impulsiv, wo das DJ Duo Music P & Marque Aurel ein überwiegend junges Publikum beschallte, und dem Alten Wasserwerk, das mit Jaro Milko & The Cubalkanics sowie DJ Ango einen Schwerpunkt auf Balkan-Beats legte, lagen alle Stationen nah beieinander. Fünf der insgesamt acht Barhopper-Lokale verteilten sich auf die fußläufige Strecke zwischen Notlösung und Steigenberger.

Dazwischen lockte auch der Hieber-Markt mit zwei Besuchermagneten: Bevor in der „Hieber Akademie“, der gastronomischen Lounge im Markt, die SWR3-Clubparty stieg, hatte sich hier die viel gefeierte Frankfurter Singer-Songwriterin Fee mit ihrer Akustikgitarre positioniert. Ohne Abgrenzung stand sie dicht umringt von Zuhörern und interpretierte die gefühlvollen Stücke ihres soeben erschienenen Solo-Debütalbums „Ein Zimmer Küche Bad“.

Die Stuttgarter Band „Dirty Waters“ firmierte im Programm unter Vintage-Rock. Tatsächlich spielen und mixen die vier Jungs alles, was ihnen eine Herzensangelegenheit ist, vornehmlich handgemachten Rock aus den 60er und 70er Jahren. Wer ein Faible für Cream, Hendrix und Led Zeppelin hat, es richtig laut, tanzbar und gleichwohl gefühlvoll mag, war bei den Dirty Waters in der „Notlösung“ gut aufgehoben. Dort klang die Party später mit DJ Big T aus.

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