Warum Musikschulen weiter öffnen durften, versteht er daher nicht. Das Hygienekonzept zwischen den Lockdowns sei beim Tanzwerk strikt eingehalten worden, betont er: Verkürzung der Kurszeit zwecks stündlichen Lüftens und Desinfizierens, dazu maximal acht Kursteilnehmer, keine anderen Besucher sowie eine Einbahnstraßen-Regelung.
Damit seine Schüler nicht allzu viel verpassen und verlernen, drehen Shalijani und seine Tanzlehrer regelmäßig Lernvideos mit neuen Figuren oder Schritten. Diese werden dann zu den eigentlichen Kurszeiten verschickt. Ein vollwertiger Ersatz zum Unterricht sei dies indes nicht. Aber: „Ich freue mich ungeheuer, wenn ich darauf Resonanz bekomme und mir die Kids ihre eigenen Videos mit den nachgetanzten Übungen senden“, sagt Shalijani.
Dennoch spürt auch er: Es ist nicht dasselbe. „Mir fehlt die Begegnung! Ich will die Menschen spüren, live sehen, wie sie üben, sich bemühen, Hilfestellung bei schwierigen Figuren geben. Das geht alles nicht. Diese Videos sind irgendwie doch sehr einsam“, bilanziert er. Umso mehr begeistern ihn die vielen Antworten seiner treuen Schüler.
„Ich denke, wir werden die Krise überleben“
Immerhin glaubt der Tanzwerk-Chef mit Filiale in Binzen, dass seine Schule die Krise überlebt. „Ich kenne da auch andere, traurige Beispiele. In Freiburg müssen Freunde von mir schließen“.
Sein letztes tänzerisches Highlight war am 24. Oktober, als die Schule bei den Deutschen Meisterschaften des TAF-Tanzverbandes im HipHop und Breakdance in allen Kategorien die ersten Plätze abräumte. „Da wurde wieder mal klar, welch tolles Niveau wir hier haben.“
Um das auch persönlich zu halten, trainiert er regelmäßig im Familienkreis im Tanzsaal in Binzen. „Da powern wir uns aus, vergessen Corona – und hoffen auf das nächste Jahr.“