Lörrach Anwohner befürchten Verschattung

Gottfried Driesch
Das künftige Gewerbegebiet „Hugenmatt IV“ mit dem bisherigen Sportplatz und der Halle. Foto: Gottfried Driesch

Brombach: Diskussion über geplante Gewerbegebiete. Sporthallenbau kostet jetzt 9,1 Millionen.

Lörrach-Brombach - Gleich mit zwei Änderungen von Bebauungsplänen für Gewerbegebiete hatte es der Ortschaftsrat Brombach am Dienstag zu tun. Die Stadt Lörrach legte Pläne für das Gewerbegebiet „Hugenmatt IV“ und „Brombach Ost“ vor. Das Interesse war groß. Selten waren die Zuschauerplätze so gut gefüllt.

In beiden Vorlagen ging es um eine erneute Offenlage beziehungsweise um ein frühzeitiges Beteiligungsverfahren. Sie wurden von Stephan Färber (Stadtbau Lörrach) und Gerd Haasis, Kommissarischer Leiter Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung, vorgestellt.

Hinter der Bezeichnung „Hugenmatt IV“ verbirgt sich der bisherige Sportplatz, auf dem zeitweise eine Unterkunft für Flüchtlinge installiert war, und die Sporthalle. Diese wird nach der Fertigstellung der neuen Sporthalle am Bahnhof abgerissen. Auf dem Gelände plant die Firma Tally Weijl ein Logistikcenter mit einem Hochregallager zu errichten. Der Bebauungsplan sieht drei Gebäude mit Höhen von 18 bis 21 Metern vor.

Wie Ortsvorsteherin Silke Herzog erklärte, betreffen die meisten Einsprachen der Bewohner der Häuser östlich der Karl-Wenk-Straße die befürchtete Verschattung ihrer Grundstücke durch die hohen Häuser. Die Stadt hatte deswegen extra eine Verschattungsstudie in Auftrag gegeben. In dieser wurde die Verschattung der Grundstücke zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten berechnet. Auch das Thema Lärmschutz sei völlig neu betrachtet worden. Es werde sichergestellt, dass der Lärm das Wohnen nicht wesentlich beeinträchtigen werde.

Das gelte auch für das Gewerbegebiet Brombach Ost. Es befindet sich zwischen der Alten Straße, der Bahnlinie und der Wiese. Als Lärmschutzriegel gegenüber der Wohnbebauung ist hier das neue Museumsdepot geplant. Gerade in diesem Gebiet habe der Lärm-, Umwelt- und Artenschutz besondere Berücksichtigung gefunden. Laut Haasis werden keine Wohnungen auf dem Gelände zugelassen – auch nicht für Firmeninhaber oder Hausmeister. Karl Weber (CDU) kritisierte, dass dadurch Einbrüche und Vandalismus gefördert würden. Haasis konterte, dass jede Wohnung durch erhöhten Lärmschutz die Nutzung des Gewerbegebiets beeinträchtigen würde.

Harald Eberlin (SPD) sieht die Verkehrsanbindung der neuen Gewerbegebiete kritisch: „Es darf kein zusätzlicher Verkehr durch das Dorf geführt werden.“

Neue Halle soll in einem Jahr fertig sein

Lothar Ehret (Freie Wähler) sprach das Problem der Durchlüftung der Wohnbebauung an, die durch die beiden Gewerbegebiete praktisch eingeschlossen würden. Färber versicherte indes, dass genügend Luftdurchlässe zwischen den Gebäuden erhalten blieben.

Im vierteljährlichen Sachstandsbericht zum Sporthallenbau berichtete Judita Kovac, stellvertretende Fachbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement, dass der Hallenbau aktuell sechs Wochen hinter der ursprünglichen Planung liege. Die Inbetriebnahme soll genau in einem Jahr erfolgen.

Die Baukosten haben sich auf 9,1 Millionen Euro erhöht. Trotzdem sei die Kostensteigerung die niedrigste aller städtischen Bauvorhaben. Karl Weber stellte dazu fest,. dass die Steigerung allein der wiederholten Bauverschiebung anzulasten sei.

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