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Lörrach Anwohner fordert Konzept und Kommunikation

Die Oberbadische
Die Anwohner Marcel Vogt und Melanie Renz am Wieseweg vor ihrem Haus. Sie sagen, dass dieser Wegabschnitt Teil ihres Grundstücks sei. Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Verkehr: Marcel Vogt zum Radweg rechts der Wiese

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Marcel Vogt ist nicht grundsätzlich gegen einen Radweg rechts der Wiese. „Aber man muss mit uns, den Leuten hier, reden“, sagt der Mann, der mit seiner Partnerin Melanie Renz kurz vor der Schweizer Grenze am rechten Wieseufer wohnt. Im Gespräch mit unserer Zeitung verlangte er, dass die Verwaltung die Anlieger in die Planungen für einen solchen Veloweg einbezieht.

Schon seit Jahren denkt die Stadt bekanntlich über einen durchgehenden Radweg auf der rechten Uferseite nach. Auch die IG Velo fordert diesen, um den stark befahrenen Radweg am linken Ufer zu entlasten. Nach Schätzungen der Stadt sind dort täglich mehr als 1000 Velofahrer unterwegs, darunter viele Pendler. Der Weg am rechten Ufer führt zwar in die Schweiz, aber an einem Wuhr kurz hinter der Grenze ist Schluss.

Nun hat die IG Velo die Debatte um den Radweg rechts der Wiese neu angestoßen. In einem Brief an OB Jörg Lutz wies die Interessengemeinschaft auf die Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern auf dem vorhandenen Weg und auf die gefährliche Engstelle unter der Brücke der Zollfreien hin. Der Anlas für den Vorstoß: Im April hatte Basel bekanntgegeben, dass es aus seinem Agglomerationsprogramm ab 2019 zehn Radwege im Kreis Lörrach fördern würde, darunter auch den rechts der Wiese.

Gefährliche Begegnung mit Rennradfahrern

„Wenn es auf beiden Seiten einen Radweg gäbe, gäbe es auch auf beiden Seiten die Konflikte“, sagen dagegen Melanie Renz und Marcel Vogt. Am rechten Ufer zwischen der blauen Brücke bei Stetten und dem Wuhr seien vor allem Fußgänger unterwegs, erzählen sie. Darunter seien viele Hundebesitzer, die den Radfahrern aus dem Weg gehen wollten. Vor allem Rennradfahrer seien meistens ohne Klingel unterwegs und gefährdeten mit ihrer Rücksichtslosigkeit andere. Rennradfahrer hätten ihn sogar schon touchiert, als er mit seiner Partnerin einmal am schmalen Radweg am Kreisel bei der Dammstraße stand, erzählt er.

Außer dem Anwesen von Marcel Vogt und Melanie Renz gibt es an der Wiese zwischen blauer Brücke und Wuhr noch ein zweites Wohnhaus und mehrere Gärten. Gezielt zusammengesetzt hätten sich die Anlieger wegen der Radwegpläne noch nie, erzählt Vogt auf Nachfrage. Aber im persönlichen Gespräch sage eigentlich jeder, dass er den Radweg nicht wolle.

Tatsächlich konnte die Stadt bisher das Land für den Ausbau des Radweges von den Anwohnern nicht kaufen. Daher hat der Gemeinderat schon im Jahr 2016 beschlossen, das Projekt einerseits nicht aufzugeben, andererseits aber aufzuschieben, bis man sich mit den Anliegern geeinigt hat. An diesen Beschluss erinnerte OB Lutz jüngst auch die IG Velo in seinem Antwortschreiben.

Vogt warf der Stadtverwaltung vor, dass sie den Anliegern bis heute kein Konzept für den neuen Veloweg vorgelegt habe. Vogt berichtet außerdem von Ängsten der Anlieger, dass die Stadt sie enteignen könnte. Lutz habe ihm aber bei einem Treffen vor eineinhalb Jahren zugesagt, dass es keine Enteignungen geben werde.

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