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Lörrach Anzahl der Straftaten in Lörrach steigt auf Vor-Corona-Niveau

Bernhard Konrad
Andreas Nagy (r.) mit Sebastian Feucht (l.) und Jürgen Bäuml, Leiter der Führungsgruppe. Foto: Bernhard Konrad

Im Stadtgebiet Lörrach verzeichnet die Polizei im Jahr 2022 den erwartbaren Zuwachs an Straftaten nach der Corona-Delle. Gesunken ist dagegen die Aufklärungsquote.

Im Stadtgebiet Lörrach verzeichnet die Polizei im Jahr 2022 den erwartbaren Zuwachs an Straftaten nach der Corona-Delle.  Gesunken ist dagegen die Aufklärungsquote.

Die Entwicklung der Datenlage ist auch im Zusammenhang mit Corona zu sehen. Die pandemiebedingten Einschränkungen in den Jahren 2020 und 2021 hatten zu einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen in zahlreichen Deliktgruppen geführt.

Vor-Corona-Niveau

„Insgesamt liegen die Straftaten auf einem ähnlichen Niveau wie in den Jahren 2018 und 2019“, sagte Lörrachs Revierleiter Andreas Nagy am Donnerstag bei der Erläuterung der Kriminalitätsstatistik. Er habe sogar mit einem stärkeren Anstieg gerechnet.

Die schlechte Nachricht: Im ersten Quartal 2023 haben Fahrrad- und Ladendiebstähle ebenso wie häusliche Gewalt nochmals in erheblichem Maß zugenommen.

Die Summe der Straftaten

In Lörrach wurden im Jahr 2022 insgesamt 3809 (2021: 3541) Straftaten erfasst (plus 7,6 Prozent). Signifikanter fällt die Zunahme auf landkreisebene aus: Hier wurden 19 449 (14 366) Fälle registriert, im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg 68 373 (58 725).

Die Aufklärungsquote in der Stadt Lörrach sank von 64,2 auf 58,5 Prozent. Insbesondere deshalb, weil unter anderem bei den stark gestiegenen Diebstahlsdelikten die Quote stets relativ bescheiden ist (37 Prozent, 2021: 39,8 Prozent).

Vielzahl an Diebstählen

Die deutlich gestiegene Zahl der Diebstähle (1306, 2021: 974) bildet die größte Gruppe aller Delikte. Zugenommen hat vor allem die Anzahl der Fahrraddiebstähle (347, 2021: 262), aber auch die Summe der Ladendiebstähle ist in die Höhe geschnellt (386, 2021: 269).

Im Zusammenhang mit den Fahrrad-Diebstählen wurde im März die „Task Force Velo“ gegründet. Sebastian Feucht, Leiter des Bezirksdienstes, erläuterte die diffizile Arbeit der Gruppe (wir berichten noch).

Diebstähle werden in der Statistik der „Straßenkriminalität“ – der Kriminalität im öffentlichen Raum – zugeordnet. Vor allem sie sind für die Steigerung dieser Fallzahlen von 603 auf 720 Fälle verantwortlich. Die Aufklärungsquote bei den Straftaten der Straßenkriminalität betrug 14,2 Prozent (20,2).

Die Sachbeschädigungen fielen mit einem Anteil von 10,6 Prozent an den Gesamtstraftaten ins Gewicht. In der Summe 406 (365) Fälle: eine Steigerung um 41.

Zwar wurde ein Plus von sechs Wohnungseinbrüchen auf insgesamt 23 verzeichnet, doch bewege sich diese Zahl noch immer auf vergleichsweise niedrigem Niveau, erläuterte der Revierleiter.

Mehr Körperverletzungen

13,7 Prozent der Gesamtstraftaten machten mit 523 (448) Fällen die Rohheitsdelikte aus. Deutliche zugenommen hat die Zahl der Körperverletzungen (367, 2021: 320), darunter insbesondere der gefährlichen Körperverletzungen, dabei lässt sich der vermehrte Gebrauch von Waffen oder gefährlichen Werkzeugen feststellen. Indes ist die Aufklärungsquote bei Rohheitsdelikten gleichbleibend hoch bei rund 90 Prozent.

Die Gewaltkriminalität in Lörrach ist um 47 Fälle auf 129 angestiegen. Unter Gewaltkriminalität werden alle Fälle ab gefährlicher Körperverletzung, Vergewaltigung / sexuelle Nötigung bis Mord erfasst. Die Aufklärungsquote bei der Gewaltkriminalität betrug 81,4 Prozent (78,0)

Weniger Betrugsdelikte

Die Zahlen der Vermögens- und Fälschungsdelikte sanken deutlich um 197 Fälle von 796 auf 599. Sie haben damit einen Anteil von 15,7 Prozent an den Gesamtstraftaten. Betrugsdelikte bilden mit 417 (600) Fällen die größte Gruppe – diese gingen drastisch zurück. Der Hintergrund: Während der Pandemie, so Nagy, hatte sich Kriminalität ins Internet verlagert.

Rauschgiftkriminalität

Die Fallzahlen der Rauschgiftkriminalität sind um 43 Fälle auf 279 (322) gesunken. Die größte Gruppe innerhalb dieser Delikte blieben die Verstöße mit Cannabisprodukten mit insgesamt 179 (190). Die Aufklärungsquote bei den Rauschgiftdelikten lag bei 94,39 Prozent (91,9).

Mit Blick auf die personelle Ausstattung sagte Nagy, dass bei insgesamt 77 Haushaltsstellen derzeit 82 Prozent der Stellen besetzt seien.

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