Lörrach Arbeits- und Lebensraum der Zukunft

Bernhard Konrad
Im Wandel: das Lauffenmühle-Areal Foto: Kristoff Meller

Gewerbegebiet: Ausschuss erörtert Transformation des Lauffenmühle-Areals

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Der Wandel des Lauffenmühle-Areals zum klimaneutralen Gewerbegebiet in Holzbauweise soll möglichst ressourcenschonend vonstatten gehen. Insbesondere ortsbildprägende Strukturen sollen so weit als möglich erhalten werden (wir berichteten ausführlich).

Das Konzept

Im Ausschuss für Umwelt und Technik wurde am Donnerstagabend die Analyse der Bausubstanz durch das Büro HPC erörtert. Diese gibt Aufschluss über den Zustand und die Perspektiven der einzelnen Gebäude. Es gelte zum einen, die in der Substanz vorhandenen Altlasten zu identifizieren und zum anderen, Optionen einer künftigen Nutzung – auch in Hinblick auf die Steigerung der Flächeneffizienz – zu berücksichtigen, so der Fachbereichsleiter „Stadtentwicklung und Stadtplanung“, Alexander Nöltner.

In der Analyse wurden in den Kategorien „Gebäudesubstanz“, „Schadstoffbelastung“, „Brandschutz“ und „Städtebau“ jeweils Punkte vergeben, die in der Summe zu einer Handlungsempfehlung führen – nämlich: 1. Abriss, 2. Genauere Prüfung der Gebäudesubstanz, 3. Erhalt.

Die Schadstoffe

„Baubedingte Schadstoffe“ auf dem Gelände seien unter anderem Asbest (zum Beispiel in Dächern, Fassaden, Putzen und Brandschutztüren), Teer, künstliche Mineralfasern und Schwermetalle in Mauerwerk und Beton.

„Nutzungsbedingte Schadstoffe“ seien etwa durch Mineralöl verunreinigte Bodenplatten sowie Reste von Farben, Chemikalien, Säuren und Laugen. HPC präsentierte im Ausschuss auch Grundlinien eines Entsorgungskonzepts, das die Wiederverwertung von Material ebenfalls berücksichtigt. Nach gegenwärtigem Stand der Dinge wird lediglich ein relativ kleiner Teil des Bestands direkt als erhaltenswert eingestuft. Etliche Gebäude müssen eingehender geprüft werden.

Die Fraktionen

Fritz Böhler (Grüne) lobte die Arbeit von HPC, Thomas Denzer (Freie Wähler) schloss sich an.

Christa Rufer (SPD) sah die Vielzahl in Frage stehender Gebäude allerdings mit Skepsis. „Was weg ist, ist weg!“, mahnte sie. So seien unter anderem die historischen Sheddächer im westlichen Teil des Areal erhaltenswert.

Dagegen fokussierte Alfred Kirchner (CDU) den Blick auf die Kosten. Diese müsse die Stadt stets im Blick behalten. Es sei im Zweifel sinnvoller, abzureißen, als teuer zu sanieren, denn: Kostensteigerungen bei der Transformation des Areals müssten die künftigen Nutzer mittragen.

Mit Blick auf die Sheddächer betonte Nöltner, dass eine verbesserte Flächeneffizienz Teil des Gesamtkonzepts sei, will sagen: Das Gewerbegebiet soll nicht nur eingeschossig gestaltet werden. Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic wies darauf hin, dass hier „Arbeits- und Lebensraum für die Arbeitswelt der Zukunft“ geschaffen wird. Es würden auch künftig Sheddächer auf dem Gelände zu sehen sein, aber eher in zwei- oder dreigeschossigen Gebäuden sagte sie – und nahm damit eine Anmerkung von Matthias Koesler (FDP) auf.

Gleichwohl solle Bausubstanz erhalten werden, wo dies möglich und sinnvoll ist: Es handle sich bei dieses Areal um „Stadtgeschichte, um DNA von Lörrach“.

Gesondert betrachtet wird die Fragestellung, wie die Dampfmaschine als besonderes historisches Objekt auf dem Gelände künftig präsentiert wird.

Mit drei Enthaltungen gab der Ausschuss die Vorlage an den Gemeinderat weiter.

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