Bis zur Schließung war das Union-Kino die Heimat für solche kleineren Filme. In den beiden Sälen des Kinos am Bahnhofsplatz wurden Arthaus-Filme, Dokumentationen und Live-Opernübertragungen gezeigt. Geschlossen wurde das Kino im Juni aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Vermieter. Ähnliches ist jüngst beim 1911 gegründeten Friedrichsbau in Freiburg geschehen, der Mitte Februar schließt. Betrieben wurde das Union-Kino ebenso wie das Cineplex von der CCC-Gruppe.
Arthaus-Schiene hat es schwer
Das Konzept, die Arthaus-Schiene vom Union ins Cineplex zu verlegen, geht laut Lazuk noch nicht vollkommen auf. Zwar gebe es kleinere Filme, die sehr gut funktionieren würden wie etwa das Charakterporträt „Mittagsstunde“ mit Charly Hübner. Das seien aber einzelne Ausnahmen. „Das Programmkino war leider sehr schlecht besucht. Das ist bisher nicht zufriedenstellend“, sagt Lazuk, der im Cineplex im vergangenen Jahr immer wieder Schmankerl für Cineasten wie etwa die Tragikomödie „Grüne Tomaten“ (1991) gezeigt hat.
Zugleich aber freut er sich darüber, dass das Stammpublikum aus dem Union-Kino den Umzug ins Cineplex mitgemacht hat. Generell könnten aber auch einzelne Blockbuster im Mainstream- wie im Arthaus-Segment nicht darüber hinweg täuschen, dass die Besucherzahlen 30 Prozent unter dem Niveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie liegen.